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Meteorit schlug in Russland ein

Heute Redaktion
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Nachdem ein Asteroid am Freitagabend (20:30 Uhr) die Erde verfehlen wird, fühlten sich die Menschen eigentlich sicher. Doch im Ural in Russland wurden kurz davor 1.200 Menschen durch einen Meteoriteneinschlag verletzt. 40 Personen mussten ins Krankenhaus.

, fühlten sich die Menschen eigentlich sicher. Doch im Ural in Russland wurden kurz davor 1.200 Menschen durch einen Meteoriteneinschlag verletzt. 40 Personen mussten ins Krankenhaus.

In der Region Tscheljabink in Russland löste der Meteoritenregen um 7.30 Moskauer Zeit (4.30 Uhr MEZ) Chaos und Szenen wie aus einem Horrorfilm aus. Explosionen, Sirenen und das Zersplittern von Fensterscheiben waren zu hören.

Am Himmel war ein weißer Streifen zu sehen, den der Meteorit am Himmel hinterließ. Viele Menschen vermuteten zuerst einen Flugzeugabsturz. Der Meteorit selbst sei in den See Tschebarkul rund 80 Kilometer westlich von Tscheljabinsk gefallen, teilte die Gebietsverwaltung mit.

1.200 Verletzte

1.200 Menschen wurden verletzt, davon mehr als 200 Kinder. Vor allem zersplitterte Fensterscheiben führten zu Verletzungen. Es gibt keine Meldungen über Tote. Insgesamt wurden in mindestens sechs Städten in der Region rund 1.500 Kilometer östlich von Moskau Schäden an Gebäuden festgestellt.

Der Niedergang eines Meteoriten am Uralgebirge hat nach Angaben von Weltraumexperten nichts mit dem Asteroiden "2012 DA14" zu tun, der am Freitagabend knapp an der Erde vorbeiraste.

Häuser und Schule beschädigt

Die Meteoritenteile schlugen in zahlreiche Häuser ein und zertrümmerten Dächer und Scheiben. Auch eine Schule wurde beschädigt. Wegen der Schäden sollten Betriebe und Einrichtungen ihre Mitarbeiter nach Möglichkeit zum Helfen nach Hause schicken, hieß es in einer Mitteilung der Verwaltung. Behörden ordneten die Schließung aller Schulen der Region an. Atomanlagen wurden zum Glück nicht getroffen.

Gebietsgouverneur Michail Jurewitsch brach eine Moskauer Dienstreise ab. "Bei Temperaturen von minus 18 Grad in Tscheljabinsk ist jetzt am wichtigsten, dass die zertrümmerten Fensterscheiben ersetzt werden", sagte er.

Meteoritenregen erinnert an 1908

Das Ereignis 1.500 Kilometer östlich von Moskau erinnert an das "Tunguska-Ereignis" am 30. Juni 1908. Damals gab es in der Nähe des Flusses Steinige Tunguska in der sibirischen Taiga eine gewaltige Explosion, die höchstwahrscheinlich von einem Asteroiden oder Kometen ausgelöst wurde.

In dem entlegenen Gebiet kamen zwar vermutlich keine Menschen ums Leben, es wurden aber auf einem Gebiet von 2.000 Quadratkilometern schätzungsweise 60 Millionen Bäume gefällt. Die Druckwelle drückte in einer 65 Kilometer entfernten Handelssiedlung Fenster und Türen ein und war noch über Hunderte Kilometern hinweg spürbar. Das Objekt dürfte damals allerdings deutlich größer gewesen sein, als der Meteorit im Uralgebirge.

Russland prüft Abwehrmaßnahmen

Vizeregierungschef Dmitri Rogosin sprach sich für eine internationale Initiative zur Errichtung eines Schutzsystems aus, mit dem nicht nur frühzeitig vor gefährlichen Objekten aus dem Weltall gewarnt, sondern diese auch zerstört werden können.

Weder Russland noch die USA hätten die Möglichkeit zur Abwehr solcher Objekte, meinte der für die Raumfahrt zuständige Politiker. Eine Kommission der russischen Rüstungsindustrie werde sich nun mit dieser Frage befassen, kündigte Rogosin an.

Putin verspricht rasche Hilfe

Präsident Wladimir Putin ordnete rasche Hilfe für die Verletzten in der Region an. Nach Behördenangaben waren sieben Flugzeuge und 20.000 Angehörige des Zivilschutzes in der Region im Einsatz.

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