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Mexiko wirft Designerin kulturelle Aneignung vor

Carolina Herreras neue Kollektion trifft auf Kritik aus Mexiko und aufgebrachte Reaktionen in sozialen Netzwerken.

Heute Redaktion
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Quelle: Justfashionworld
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Bild: Screenshot Instagram

Das Modehaus Carolina Herrera spricht von einer Hommage an die mexikanische Kultur. Das Kulturministerium des lateinamerikanischen Staates sieht es jedoch anders und unterzieht die Designerin dem Vorwurf kultureller Aneignung indogener Muster und Textilien. Und das, obwohl die Designerin selbst venezuelanische Wurzeln hat.

Beschwerdebrief der Kultursekretärin

In einem Beschwerdebrief wendet sich die mexikanische Kultursekretärin Alejandra Fraustro an Herrera und ihren neuen Kreativdirektor Wes Gordon. Sie hätten Muster verwendet, die typisch für mexikanische Regionen und deren Völker seien.

Laut Bericht der spanischen Zeitung "El Pais" wünsche sie sich nun eine Aufklärung darüber, auf welcher Basis die kulturellen Elemente gewählt wurden und ob die betroffenen Gemeinschaften vom Verkauf irgendwie profitieren würden.



Mangel an Respekt


Sie interpretierte die Wahl als einen Mangel an Respekt. „In jeder dieser Stickereien steckt die Geschichte einer Gemeinschaft, jedes einzelne Element hat eine persönliche, familiäre und gemeinschaftliche Bedeutung inne", sagte Frausto gegenüber der BBC. Die mexikanische Senatorin Susana Harp verurteilte die Aktion ebenfalls in einem Video auf Twitter:

"Farbenfroh wie in einem Lateinamerika-Urlaub"

Das Modehaus selbst beschrieb die Kollektion als "verspielt und farbenfroh wie in einem lateinamerikanischen Urlaub". Gorden meinte gegenüber "El Pais" weiter, sie sei ein "Tribut an den Reichtum der mexikanischen Kultur".

Dass die Kollektion ausschließlich von weißen Models präsentiert wurde, vertiefte die Vorwürfe noch. Auch Twitter-User zeigten sich bei der Ankündigung der Kollektion erbost und riefen mit dem Hashtag "MexicoSinPlagios" zu einem Mexiko ohne Plagiate auf.

(GA)

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