Welt

MH17: Angehörige wollen irres Schmerzensgeld

Heute Redaktion
Teilen

Hinterbliebene deutscher Opfer des abgeschossenen Passagierflugzeugs von Malaysia Airlines wollen die Ukraine vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagen. Nach internationalem Recht sei "jeder Staat für den Luftraum über seinem Staatsgebiet verantwortlich, wenn er ihn für Durchflüge öffnet", so der Rechtsanwalt und Luftfahrtrechts-Professor Elmar Giemulla.

Hinterbliebene deutscher Opfer des Passagierflugzeugs von Malaysia Airlines wollen die Ukraine vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verklagen. Nach internationalem Recht sei "jeder Staat für den Luftraum über seinem Staatsgebiet verantwortlich, wenn er ihn für Durchflüge öffnet", so der Rechtsanwalt und Luftfahrtrechts-Professor Elmar Giemulla.

Könne ein Staat die Sicherheit nicht gewährleisten, müsse er seinen Luftraum sperren, was beim Flug MH17 nicht geschehen sei, sagte Giemulla, der drei deutsche Opferfamilien vertritt, gegenüber der "Bild am Sonntag".

Menschenrechte verletzt

Die Ukraine habe in Kauf genommen, dass das Leben Hunderter unschuldiger Menschen "vernichtet worden ist", so Giemulla weiter. Das Land habe damit eine Menschenrechtsverletzung begangen. Der Jurist will für die deutschen Hinterbliebenen in zwei Wochen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im französischen Straßburg Klage gegen die ukrainische Regierung und Staatschef Petro Poroschenko einreichen.

Totschlag durch Unterlassen

Der Vorwurf lautet auf Totschlag durch Unterlassen in 298 Fällen. Der Anwalt will hohe Schmerzensgeldforderungen durchsetzen. Er geht von mindestens einer Million Euro pro Opfer aus. Die Malaysia Airlines haben den Hinterbliebenen bisher eine Vorauszahlung von 5.000 Euro zukommen lassen, eine weitere Zahlung von 50.000 Euro pro Opfer wird vorbereitet.
Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli am Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine abgestürzt, alle abgeschossen wurde. Russland sieht die Verantwortung bei Kiew.