Politik

ÖVP unterstellt Köhlmeier Holocaust-Verharmlosung

Heute Redaktion
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Der Schriftsteller Michael Köhlmeier ging bei einer Rede mit FPÖ und ÖVP scharf ins Gericht. Nun schlägt die ÖVP zurück.
Der Schriftsteller Michael Köhlmeier ging bei einer Rede mit FPÖ und ÖVP scharf ins Gericht. Nun schlägt die ÖVP zurück.
Bild: picturedesk.com

Nachdem Schriftsteller Michael Köhlmeier in einer Rede Antisemitismus in der FPÖ anprangerte, schießen nicht nur die Blauen sondern auch die Türkisen zurück.

Am Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus am Freitag hielt Schriftsteller Michael Köhlmeier eine Rede vor dem versammelten Nationalrat und der Regierungsmannschaft. Darin warf er der FPÖ vor, weiterhin antisemitisch zu sein und den Schutz der Juden in Österreich gegen Antisemitismus nur als Alibi für Islam-Hass zu nutzen.

Auch gegen die ÖVP schoss Köhlmeier scharf. In Hinblick auf die Verfolgung der Juden in Nazi-Deutschland sagte er: "Und sicher haben Sie sich gedacht, hätten diese armen Menschen damals doch nur fliehen können. Aber Sie wissen doch, es hat auch damals schon Menschen gegeben, auf der ganzen Welt, die sich damit brüsteten, Fluchtrouten geschlossen zu haben."

Gerade dieser Abschnitt ging der ÖVP entschieden zu weit. ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer warf dem Schriftsteller am Samstag vor, in diesem Abschnitt die Schließung der Balkanroute mit der Judenverfolgung zu vergleichen.

In einer Stellungnahme gegenüber der APA sagte Nehammer: "Ich respektiere die freie Meinungsäußerung und die Ansichten von Herrn Köhlmeier, die ihm unbenommen sind. Aber es ist mir äußerst wichtig klar zu stellen - auch im Sinne eines würdevollen Gedenkens - dass eine Gleichstellung der Politik gegen illegale Migration mit der Ermordung von sechs Millionen Juden völlig inakzeptabel ist."

(red)

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