Verletzungen der Haut klingen erstmal nach einem medizinischen Notfall - nicht nach einer Beauty-Behandlung. Doch genau das ist die Idee hinter "Microneedling": kleine, gezielte Mikroverletzungen, die unsere Haut dazu bringen, sich selbst zu heilen.
Das zu erwartende Ergebnis: Eine schönere, straffere und frischer aussehende Haut. Klingt paradox? Ist es auch ein bisschen. Doch wie funktioniert die Methode eigentlich und hält sie, was sie verspricht?
Ob Aknenarben, Pigmentflecken, erste Fältchen oder sogar Haarausfall - Mirconeedling soll der Gamechanger für viele "Problemchen" sein. Das minimalinvasive Verfahren läuft so ab, dass ganz feine Nadeln in die Haut gestochen werden. Diese kleinen Stiche regen die Produktion von Kollagen und Elastin an - zwei Stoffe, die unsere Haut lieben, doch ab dem 20. Lebensjahr kontinuierlich abbauen.
Die Folge: Die ersten Falten ab Mitte 20, feine Linien und schlaffere Haut. Deshalb ist es umso wichtiger, statt auf extremere Methoden wie Injektionen von Füllstoffen (z.B.: Hyaluron) zu setzen, darauf zu achten, dass die Haut von innen heraus wieder Kollagen und Elastin bildet.
Manche von euch können sich bestimmt noch an das Instagram-Posting von Kim Kardashian erinnern, als sie mit einem blutverschmiertem, aber dennoch lächelnden Gesicht in die Kamera posierte. Darunter schwärmte die Beauty-Ikone vom sogenannten "Vampire Lifting".
Der Begriff klingt zunächst eher nach einer Halloween-Verkleidung als nach einer ästhetischen Behandlung - doch dahinter steckt ein bewährtes medizinisches Verfahren: PRP (plättchenreiches Plasma) in Kombi mit dem Micorneedling.
Dieses Plasma wird aus dem eigenen Blut gewonnen und enthält eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, die die Hautregeneration boosten. Ergo: Die Haut soll von innen heraus gestärkt und verschönert werden.
Übrigens: In der Medizin wird PRP schon seit Jahrzehnten eingesetzt - besonders bei Wundheilungsstörungen nach Operationen.
Weil ich es ganz genau wissen sollte, habe ich den Selbstversuch gewagt - und mich sogar an die Advanced-Variante mit PRP herangetraut. Und was soll ich sagen? Es war wirklich gar nicht schlimm - im Gegenteil: Teilweise musste ich mir ein Lachen zurückhalten, weil die kleinen Nadeln gekitzelt haben. Von Schmerzen keine Spur. Im Anschluss gab es auch noch Rotlicht sowie eine Feuchtigkeitsmaske - herrlich angenehm.
Nach dem Needling hat sich meine Haut ein paar Tage geschält und ich musste mich an ein paar Regeln halten - keine direkte Sonne, kein Make-up (meine Haut durfte mal atmen), kein Alkohol und keine Kosmetika mit Duftstoffen oder aggressiven Inhaltsstoffen. Letztes kann ich sowieso nicht dauerhaft empfehlen - dazu ein anderes Mal mehr.
Trotz meiner Begeisterung für Microneedling muss ich betonen, dass es kein Wundermittel ist. Bestehende Falten können nicht einfach weggezaubert werden. Daher handelt es sich bei dieser Methode weniger um eine klassische Anti-Aging-Behandlung, sondern vielmehr um eine "Slow-Aging"-Methode, die besonders bei feinen Linien hilft.
Durch die Kollagenstimulation wird der Alterungsprozess ein wenig hinausgezögert - und das gefällt mir, weil es eine sanftere Variante ist, die die natürliche und vor allem individuelle Schönheit unterstützt als drastisch zu verändern.
Falls du also Lust auf ein kleines Haut-Glow-up bekommen hast, kann ich Miconeedling wirklich empfehlen - aber bitte nur in professionellen Händen! Heimgeräte, wie sie auf TikTok & Co. beworben werden, können der Haut mehr schaden als helfen.
Richtig durchgeführt sorgt Microneedling für einen Glow wie nach zwei Wochen Urlaub - nur ohne Jetlag und Sonnenbrand.