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Wohnen ist teuer im Westen, günstig im Osten

Eine aktuelle Analyse der Mietpreise Österreichs zeigt große Preisunterschiede bei den Mieten im Westen und Osten des Landes.

Heute Redaktion
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Die Mietpreise spalten Österreich. In den westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg zahlen Mieter am meisten und im östlich gelegenen Niederösterreich und Burgenland am wenigsten. Die Spitzenposition im Ranking nimmt die Stadt Innsbruck ein. Für im Median 16,10 Euro pro Quadratmeter werden Mietwohnungen und -häuser dort angeboten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.at (1. Halbjahr 2018).

In der Landeshauptstadt Tirols spielt vor allem der hohe Anteil an Studenten eine große Rolle – rund jeder 10. Einwohner ist an einer Universität eingeschrieben. Hinzu kommt, dass aufgrund des großen Arbeitsplatzangebots und der hohen Lebensqualität inmitten der Alpen die Einwohnerzahl in den vergangenen 10 Jahren stetig gestiegen ist. Die große Attraktivität und der damit verbundene Nachfragedruck nach Wohnraum zeigen sich in den hohen Mietpreisen.

Die Beliebtheit Tirols spiegelt sich ebenfalls in den Mieten der anderen Bezirke des Bundeslandes wieder. Sowohl Kitzbühel (13,30 Euro) als auch Kufstein (12,80 Euro) und Innsbruck Land (12,60 Euro) befinden sich unter den 10 teuersten Bezirken.

Hohe Mieten in Salzburg und Vorarlberg

Nach Innsbruck folgt mit Salzburg ein weiterer Stadt-Bezirk auf dem 2. Platz. Mit Quadratmeterpreisen von 15,00 Euro sind die Mieten dort deutlich teurer als in allen anderen Salzburger Bezirken. Aktuell befinden sich neben zahlreichen sanierten Wohnungen und möblierten Garçonnièren auch viele hochpreisige Neubauten auf dem Markt. Diese sind die Konsequenz aus den steigenden Einwohnerzahlen der vergangenen Jahre – wenngleich der Zuwachs nicht so stark wie in Innsbruck ist.

Neben Tirol und Salzburg sind Mieten vor allem in Vorarlberg teuer. Die Quadratmeterpreise in Dornbirn, Bregenz und Feldkirch bewegen sich rund um 14 Euro. Damit liegen alle drei Bezirke in den Top 5. Besonders die Nähe zum Bodensee und der teuren Schweiz sind Gründe für die hohen Preise. Hinzu kommt, dass wie in den anderen westlichen Bundesländern die Einwohnerzahlen stark steigen.

Hohe Mieten durch Hauptstadt-Boom

Noch stärker ist der Bevölkerungszuwachs in Wien. Die Strahlkraft der Hauptstadt ist ungebrochen – inzwischen leben dort 1,9 Millionen Menschen und ein Ende des Zuzugs ist nicht in Sicht. Experten prognostizieren bis 2033 über zwei Millionen Einwohner. Aktuell müssen Mieter bereits im Mittel mit 13,70 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung oder ein Haus rechnen. Besonders in den attraktiven innenstadtnahen Lagen werden allerdings noch weitaus höhere Preise verlangt. Wohnen ist hier für viele nicht mehr leistbar.

Oberwart am günstigsten

Keine 50 Kilometer entfernt von Wien herrscht ein komplett anderes Mietniveau. Im burgenländischen Bezirk Eisenstadt Umgebung (7,40 Euro) zahlen Mieter fast halb so viel fürs Wohnen wie in der Hauptstadt. Noch preiswerter ist es in Oberwart. Mit 6,50 pro Quadratmeter gibt es dort die niedrigsten Mietpreise aller untersuchten Bezirke. Lediglich Gmünd (6,70 Euro) in Niederösterreich und das steirische Murtal (6,80 Euro) sind ähnlich günstig. (red)