Politik

Migration: Österreicher sehen besonders Islam kritisch

Heute Redaktion
Teilen

Eine Umfrage von Meinungsforscher Peter Hajek für den Integrationsfonds zeigt, dass fast die Hälfte der Österreicher das Zusammenleben mit Zuwanderern positiv bewertet. Nach Muslimen gefragt sinkt dieser Wert aber auf nur 27 Prozent.

Für den Integrationsbarometer 2017 wurden im Juni sowie im Dezember 2016 jeweils 1.000 Österreicher über 16 Jahre per Telefon und im Internet über Migration befragt. 41 Prozent bewerteten das Zusammenleben zwischen Österreichern und Zuwanderern dabei "eher gut", 4 Prozent "sehr gut". Nach Muslimen (25 Prozent, 2 Prozent) und Flüchtlingen (32 Prozent, 3 Prozent) gefragt, schätzten die Österreicher das Miteinander aber deutlich negativer ein.

Der Rückgang der Schutzsuchenden im Vorjahr hat sich auch in der Stimmung niedergeschlagen: Nach Ansicht von 41 Prozent hat sich die Situation entspannt, nur jeder Fünfte sieht eine Verschärfung der Flüchtlingskrise. Innerhalb der Bevölkerung betrachten vor allem Menschen ohne Matura und Personen, die in den Städten leben, das Thema Zuwanderung kritisch. 

Skepsis bei Richtwert und Islam

Skeptisch sind viele Österreicher beim Richtwert für Asylanträge, der 2016 bei 37.500 Anträgen lag: 46 Prozent finden ihn noch immer zu hoch und nur 11 Prozent sind dafür, dass Österreich noch mehr Schutzsuchende aufnimmt. Für die Beibehaltung der Grenzkontrollen gibt es einen breiten Konsens - 84 Prozent sprechen sich dafür aus, darunter vor allem Frauen, Über-50-Jährige und niedrige Bildungsschichten.

Beim Islam sind acht von zehn Österreichern dafür, strengere Kontrollen in Moscheen einzuführen. 76 Prozent stimmten der Aussage, dass der Islam zu Österreich gehöre, nicht zu. Etwas mehr als die Hälfte gaben an, ihr persönliches Sicherheitsgefühl habe sich durch die Flüchtlingskrise verschlechtert.