Coronavirus

Migration wird durch Corona "massiv ansteigen"

Rotkreuz-Chef Jagan Chapagain zeichnet Corona-bedingt ein düsteres Bild für die kommenden Monate und Jahre.

Clemens Pilz
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Migranten kommen nach wochenlanger Überfahrt in Lampedusa an.
Migranten kommen nach wochenlanger Überfahrt in Lampedusa an.
Picturedesk.com

Das Coronavirus hat die Welt in die größte Wirtschaftskrise seit den 1930er-Jahren gestürzt. Millionen Menschen haben durch Covid-19 ihre Lebensgrundlage verloren, viele sind auf Unterstützung durch den Staat angewiesen. In Ländern ohne soziale Auffangnetze kämpfen Betroffene um das Überleben. Der Chef der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) Jagan Chapagain warnt daher vor "massiven" neuen Migrationsbewegungen.

Die Folgen des Virus dürften Millionen von Menschen in die Armut stürzen, sagte Chapagain gegenüber der Nachrichtenagentur AFP in Genf (Video oben). Nach der Wiederöffnung der Grenzen würden sich viele auf den Weg machen, um ihrer aussichtslosen Lage zu entrinnen. Man erwarte Tragödien wie Tote auf See, Menschenhandel und Ausbeutung.

Impfstoff als "globales öffentliches Gut"

Der Rotkreuz-Chef fordert nun Solidaridät und Hilfe für die Betroffenen in ihren Heimatländern ein. Hilfe vor Ort sei um vieles günstiger als die Kosten, Migranten während ihrer Reise und in den Zielländern zu versorgen. 

Besonders wichtig sei auch die Verfügbarkeit von Impfstoffen, so Chapagain. Die WHO wolle sich dafür einsetzen, dass ein Impfstoff als „globales öffentliches Gut“ betrachtet wird. Doch die Regierungen der USA und anderer Länder wollen sich vielversprechende Impfstoffe als Erstes für ihre eigenen Bürger sichern.

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