Österreich

Mikl-Leitner: Vernetzung ist das Zukunftsthema

Im letzten Wahlinterview traf "Heute" Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) in ihrem Büro in Sankt Pölten

Heute Redaktion
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Heute": 3 Wochen Intensivwahlkampf, wieviele Stunden hat zur Zeit Ihre Arbeitswoche?

Johanna Mikl-Leitner: Um 7.30 Uhr verlasse ich gemeinsam mit meinen Töchtern das Haus, die Kinder gehen zum Bus, ich zum ersten Termin. Heim komme ich rund um Mitternacht. Auf eine Woche hochgerechnet sind das wohl mehr als 100 Stunden.

Heute": Auf Bundesebene koaliert Schwarz-Blau, in Wr. Neustadt funktioniert diese Koalition bestens, warum nicht auf Landesebene?

Mikl-Leitner: Trotz Attacken von einigen Parteien lade ich zur Zusammenarbeit ein. In vier Tagen ist der Wahlkampf vorbei, dann kehrt wieder Vernunft ein und wir werden mit allen reden, die in der Regierung vertreten sind.

Heute": 30 % der Menschen mit Migrationshintergrund haben keine Arbeit. Was wirken Sie dem entgegen?

Mikl-Leitner: Arbeit ist mir das größte Anliegen. Darum auch das Beschäftigungspaket bis 2020 in der Höhe von 1,3 Mrd. Euro, um die Menschen für die Arbeit fit zu machen bzw. fit zu halten. Jene Menschen ohne Bildung haben die größten Probleme am Arbeitsmarkt. Daher auch eine Lehrlingsoffensive für die rund 7.000 Schulabbrecher und Deutschförderklassen. Die Deutsch-Offensive in Schulen starten wir nach den Semesterferien.

Heute": Einige Bürger befürchten einen Ärztemangel am Land ...

Mikl-Leitner: Ich kenne die dahingehenden Sorgen der Bevölkerung. Fakt ist, dass wir in NÖ eines der besten Gesundheitssysteme weltweit haben. Wir haben 770 Kassenverträge, davon sind fünf Landarztstellen unbesetzt, also unter 1 %. Jenen fünf Gemeinden bieten wir an, die Praxen mit Klinikärzten vorübergehend zu besetzen.

Heute": Wie teuer ist dieser Wahlkampf?

Mikl-Leitner: Einer der sparsamsten Wahlkämpfe überhaupt, an die gemeinsam im Landtag beschlossene Obergrenze von 6 Mio. € halten wir uns.

Heute": Der Datenhighway in NÖ wird immer wichtiger, am Land gibt es da noch Nachholbedarf, oder?

Mikl-Leitner: Die Vernetzung von ganz NÖ ist das Zukunftsthema, weil dadurch der Unterschied zwischen Stadt und Land schwindet. Das ist dann eine neue Lebensader wie jetzt Straße oder Schiene.

"Heute": Ganz kurz: Waldviertelauto und U-Bahn bis NÖ - Ja oder Nein?

Mikl-Leitner: Wir haben ein Mobilitätspaket. Experten untersuchen derzeit, die Bevölkerung muss entscheiden. Bei beiden Projekten wird es im Sommer 2018 eine Entscheidungsgrundlage geben.

"Heute": Setzen sich E-Autos in NÖ und in Ö durch?

Mikl-Leitner: Gute Frage, wir in NÖ sind mit 4.000 E-Autos Vorreiter und haben bald 600 E-Tankstellen, die meisten in ganz Österreich (Lie)