Österreich

Mikl-Leitner zeigt Waldhäusl die Gelbe Karte

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Der Streit um das Asylquartier Drasenhofen geht in die nächste Runde: Landeshauptfrau Mikl-Leitner stellte Waldhäusl Dienstagfrüh die Rute ins Fenster – via Facebook.

Das mittlerweile geschlossene Heim sorgt auch innerhalb der niederösterreichischen Landesregierung für Zwist: Asyl-Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) hatte immer wieder betont, dass es sich bei manchen der dort untergebrachten Flüchtlingen um straffällig gewordene Männer handle. "Das sind keine lieben Kinder", so Waldhäusl: Deshalb hätte man "die Unruhestifter" auch von den anderen Quartieren getrennt. In der "ZiB2" hatte er erklärt, das Projekt sei gestoppt worden, weil "Toiletten verschmutzt" gewesen seien.

Dass diese nun in anderen Quartieren untergebracht werden, will Waldhäusl nicht verantworten müssen und putzt sich bei einer Attacke gegen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Hände ab: "Somit ist sonnenklar, dass ihr der Schutz der jugendlichen Straftäter wichtiger ist als der der Opfer bzw. der Bevölkerung", schoss Waldhäusl in einer Aussendung Richtung Landeshauptfrau: "Ich hoffe nur, dass Mikl-Leitner auch dann die Verantwortung übernimmt und die Konsequenzen zieht, wenn wieder gewalttätige Übergriffe passieren." Er übernehme sie jedenfalls nicht mehr, so der Tenor.

Da dürfte sich Mikl-Leitner an ihrem Morgenkaffee verschluckt haben: Um 5.38 Uhr via Facebook zeigte Mikl-Leitner dafür ihrem Landesrat drohend die Gelbe Karte.

"Ich habe den Medien entnommen, dass sich Landesrat Waldhäusl für die Jugendlichen, die in andere Quartiere verlegt werden mussten, nicht mehr verantwortlich fühlt. Dazu ist eines klar festzustellen: Wer seine Verantwortung abgibt, hat auch sein Ressort abzugeben", wettert Mikl-Leitner.

Sie erwarte sich noch in der heutigen Regierungssitzung eine Klarstellung seitens Waldhäusls, ob er die Verantwortung für eine ordnungsgemäße Versorgung dieser unbegleiteten Minderjährigen nun wieder übernimmt oder nicht.

"Vier Tage kamen mir dort wie Jahre vor" – (red)