Politik

"Niemals in den Griff bekommen": Kurz mahnt uns alle ab

Bei einer Pressekonferenz erklärte Bundeskanzler Kurz die Öffnungsschritte im Mai – und beklagte das unverantwortliche Verhalten der Österreicher.

Roman Palman
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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Pressefoyer nach einem Ministerrat.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Pressefoyer nach einem Ministerrat.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Am 19. Mai soll bundesweit geöffnet werden, dabei wird auch der Grüne Pass als Zutrittsberechtigung eingeführt. "Ich bin sehr froh, dass wir öffnen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz im Rahmen eines Presseauftritts am Mittwoch.

Die Öffnungsschritte werden mit massiven Sicherheitsvorkehrungen wie den Zutrittstests und dem Grünen Pass begleitet. In diesem Punkt sei Österreich einer der Vorreiter in Europa. "Das ist auch der Grund, warum ich glaube, dass wir kaum Probleme haben werden in den Bereichen, die wir öffnen", gibt sich Kurz positiv.

"Womit wir rechnen müssen – und das ist ja eine Milchmädchenrechnung – ist, dass natürlich die Ansteckungszahlen steigen werden", so der Regierungschef weiter. "Allerdings würde ich das gar nicht so sehr auf die Öffnungen zurückführen, sondern einfach auf das veränderte Sozialverhalten der Menschen."

Was der Kanzler damit meint: Herr und Frau Österreicher pfeifen zunehmend auf die Corona-Regeln.

Von Taxifahrern höre er etwa, dass diese "auch am Abend und in der Nacht noch ein relativ gutes Geschäft" machen würden. Die Bilder von Menschenmassen am Inn-Ufer oder in Wien würden diese Darstellung noch unterstreichen.

"Da dürften sich doch einige Menschen am Abend treffen – auch wenn es verboten ist", kommentiert der Kanzler das bunte Treiben der Bürger mit einem resignierenden Schulterzucken.

"Insofern müssen wir immer berücksichtigen, dass ein Großteil der Infektionen im privaten Bereich stattfindet, in einem Bereich, der schwer oder gar nicht kontrollierbar ist und den wir auch mit all unseren Regelungen niemals in den Griff bekommen werden."

Kurz warnt: Sollte es durch die Unvorsichtigkeit der Österreicher aber wieder zu einer "dramatischen Situation" kommen, müsse man eingreifen, müsse man in der Region die Notbremse ziehen und die Lockerungen verschieben oder auch wieder zurücknehmen.

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