Ein hoher Würdenträger (48) fiel durch unwürdiges Verhalten auf: Der Geistliche des Bundesheeres soll seinen Mitarbeiter und Chauffeur durch kleingeistige Äußerungen in Chats mehrere Monate lang gemobbt und erniedrigt haben, "Heute" berichtete.
Auf einem Messengerdienst habe der Bischofsvikar das Gesicht des Mesners mit Montage in einen Nonnenschleier gehüllt und mit der Umschreibung "Schulimelda" lächerlich gemacht. Der Name setzte sich durch einen Spitznamen des Mesners und dem Vornamen einer ehrwürdigen Klosterschwester zusammen.
An anderer Stelle bezeichnete der Seelsorger den Mitarbeiter als "ned dicht." Wochen später kursierte im Umfeld des Betroffenen ein Foto eines Nasenaffen mit Hinweis auf den Vornamen Mitarbeiters, was ihn ebenso schwer traf.
"Ich wollte selbst Priester, doch wurde ich von der Kirche bitter enttäuscht und von deren hochrangigen Personal erniedrigt", so der 24-Jährige. Zwar wurde dem jungen Mann nach der Meldung der Vorwürfe 2018 Hilfe und Unterstützung zugesichert. Sogar der amtierende Militärbischof meinte in einem Vieraugengespräch, jener Militärseelsorger solle nach diesen Entgleisungen nicht mit einem blauen Auge davonkommen und er höchstpersönlich wolle sich darum kümmern und beim Betroffenen melden.
"Doch bis heute ist gar nichts passiert – nichts. Niemand hat sich gemeldet, es gab null Konsequenzen. Eine Unterhaltung mit einem Baum hätte mehr Sinn gehabt", so der nunmehrige Ex-Mitarbeiter der nun die Sache selbst in die Hand nimmt und vor dem Zivilgericht auf Unterlassung klagt. Am 20. Oktober startet der Prozess in Wien. Der ehemalige Volksanwalt Ewald Stadler vertritt den Kläger. Der Klagewert beläuft sich auf rund 9.000 Euro.
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