Österreich

Militärseelsorger mobbte Mesner, nannte ihn Nasenaffe

Ein Militärseelsorger soll in Chats einen Mitarbeiter gemobbt und ihn mit einer Nonne und einem Nasenaffen gleichgesetzt haben. Der Betroffene klagt.

Christian Tomsits
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Die Chats des Bischofsvikars verletzten den Betroffenen tief. Er verschickte diese Nasenaffen-Fotos.
Die Chats des Bischofsvikars verletzten den Betroffenen tief. Er verschickte diese Nasenaffen-Fotos.
iStock/Screenshots/zvg

Ein hoher Würdenträger (48) fiel durch unwürdiges Verhalten auf: Der Geistliche des Bundesheeres soll seinen Mitarbeiter und Chauffeur durch kleingeistige Äußerungen in Chats mehrere Monate lang gemobbt und erniedrigt haben, "Heute" berichtete.

Bischofsvikar verglich Untergebenen mit Nasenaffe

Auf einem Messengerdienst habe der Bischofsvikar das Gesicht des Mesners mit Montage in einen Nonnenschleier gehüllt und mit der Umschreibung "Schulimelda" lächerlich gemacht. Der Name setzte sich durch einen Spitznamen des Mesners und dem Vornamen einer ehrwürdigen Klosterschwester zusammen.

An anderer Stelle bezeichnete der Seelsorger den Mitarbeiter als "ned dicht." Wochen später kursierte im Umfeld des Betroffenen ein Foto eines Nasenaffen mit Hinweis auf den Vornamen Mitarbeiters, was ihn ebenso schwer traf.

"Ich wollte selbst Priester, doch wurde ich von der Kirche bitter enttäuscht und von deren hochrangigen Personal erniedrigt", so der 24-Jährige. Zwar wurde dem jungen Mann nach der Meldung der Vorwürfe 2018 Hilfe und Unterstützung zugesichert. Sogar der amtierende Militärbischof meinte in einem Vieraugengespräch, jener Militärseelsorger solle nach diesen Entgleisungen nicht mit einem blauen Auge davonkommen und er höchstpersönlich wolle sich darum kümmern und beim Betroffenen melden.

Jurist Ewald Stadler vertritt den Betroffenen.
Jurist Ewald Stadler vertritt den Betroffenen.
picturedesk.com

Klage auf Unterlassung in Wien

"Doch bis heute ist gar nichts passiert – nichts. Niemand hat sich gemeldet, es gab null Konsequenzen. Eine Unterhaltung mit einem Baum hätte mehr Sinn gehabt", so der nunmehrige Ex-Mitarbeiter der nun die Sache selbst in die Hand nimmt und vor dem Zivilgericht auf Unterlassung klagt. Am 20. Oktober startet der Prozess in Wien. Der ehemalige Volksanwalt Ewald Stadler vertritt den Kläger. Der Klagewert beläuft sich auf rund 9.000 Euro.

Suizidgedanken? Hol dir Hilfe, es gibt sie.

Wenn du unter Selbstmord-Gedanken oder Depressionen leidest, dann kontaktiere "Rat auf Draht" unter der Nummer 147
täglich 0-24 Uhr
www.rataufdraht.at |www.elternseite.at |www.sos-kinderdorf.at

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com
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