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Militär in Burkina Faso nimmt halbe Regierung als Ge...

Heute Redaktion
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Einen Monat vor der Wahl in Burkina Faso kam es offenbar zu einem Militärputsch im Westafrikanischen Land. Soldaten nahmen des Staatschef, den Regierungschef und mehrere Minister als Geiseln, die Präsidentengarde selbst spricht von einem "Coup".

Einen Monat vor der Wahl in Burkina Faso kam es offenbar zu einem Militärputsch im Westafrikanischen Land. Soldaten nahmen des Staatschef, den Regierungschef und mehrere Minister als Geiseln, die Präsidentengarde selbst spricht von einem "Coup". 

Die Wahl am 11. Oktober sollte ein Versuch sein, die Demokratie in der Republik zu stärken. In einem Fernsehstatement am Donnerstag hieß es nach der Gefangennahme zahlreicher Politiker, dass die Übergangsregierung aufgelöst worden sei. Dieses wurde eingesetzt, nachdem Präsident Blaise Compaore zurücktreten musste, nachdem das Militär bereits 2014 die Regierung entmachtete.

In der Übergangsregierung übernahm Isaac Yacouba Zida, ein ranghoher Offizier der Armee, den Posten des Regierungschefs. Er befindet sich nun ebenso unter den Geiseln wie zahlreiche weitere Vertreter der Regierung. Die Agenden in der neuerlichen Übergangsregierung übernahm offenbar der Journalist und Ex-Präsidentschaftskandidat Cherif Sy Moumina, der die sofortige Freilassung der Regierung fordert.

Burkina Faso zäjhlt zu den zehn ärmsten Ländern weltweit. 61 Prozent der Bevölkerung müssen laut Statistiken mit weit weniger als einem Euro pro Tag auskommen. Agrarsubventionen der USA und der EU schränken den eigentlich einträglichen Verkauf von Landwirtschaftsprodukten und vor allem Baumwolle massiv ein. Über die vorhandenen Goldvorkommen sollen sich einzelnne Politiker und Armeeangehörige jahrelang bereichert haben, während der Großteil der Bevölkerung in Armut lebt.