Wirtschaft

Milliarden-Loch durch vorzeitiges Winter-Aus

Heute Redaktion
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Ein Sessellift im Skigebiet Silvretta-Arena in Ischgl (Tirol) und Samnaun (Schweiz).
Ein Sessellift im Skigebiet Silvretta-Arena in Ischgl (Tirol) und Samnaun (Schweiz).
Bild: iStock

Das Coronavirus und der abrupte Abbruch der Wintersaison hat den österreichischen Tourismus völlig überrumpelt und ein riesiges Loch in die Kassen gerissen.

Am Sonntag, dem 15. März, war plötzlich Schluss. Weil sich auch in Österreich das Coronavirus rasant ausbreitete, wurden Skigebiete geschlossen und Beherbergungsbetriebe dicht gemacht. Die sich abzeichnende Rekordsaison war mit einem Mal frühzeitig vorbei – 1,84 Milliarden Euro an Umsatz sollen dem Österreichischen Tourismus dadurch verloren gegangen sein. Das berichtet die "Tiroler Tageszeitung" auf Basis einer Studie von Manova im Auftrag des Fachverbands der Seilbahnen.

Durch die Saison-Vollbremsung hätten um 8,1 Millionen weniger Wintersportler die Skigebiete besucht, die Hotels verzeichnen demnach einen Wegbruch von rund 7,4 Millionen Übernachtungen. Allein den Seilbahnen entgingen dadurch 250 Millionen Euro an Umsatz, der gesamten Branche oben genannte 1,84 Milliarden Euro.

Auch wirtschaftlich von der Pandemie am stärksten getroffen ist das Bundesland Tirol, dessen Skigebiete teilweise sonst bis Anfang Mai geöffnet hätten.

"Im Interesse der Täler und Regionen" wird nun von Seilbahner-Obmann Franz Hörl ein Rettungsplan gefordert. Andernfalls drohe ein "echtes wirtschaftliches und soziales Desaster" in Tirol und anderen Bundesländern.

Selbst wenn sich bis in den Sommer die Lage etwas normalisieren sollte, der Schaden ist angerichtet und könnte sich sogar noch erhöhen. Denn gerade Tirol hat durch die Krise bei den heimischen Urlaubern an Attraktivität eingebüßt. Aktuellen Studien zufolge würden die Österreicher ihren Blick eher in Richtung Süden anstatt gen Westen richten.

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