Coronavirus

Razzia bei Rotem Kreuz wegen unbrauchbarer FFP2-Masken

Rund um die Causa zur Lieferung von vermeintlich minderwertigen FFP2-Masken ist es am Dienstag beim Roten Kreuz zu Hausdurchsuchungen gekommen.

Roman Palman
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Beim Österreichischen Roten Kreuz wurden Beweismittel sichergestellt. (Symbolbild)
Beim Österreichischen Roten Kreuz wurden Beweismittel sichergestellt. (Symbolbild)
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Es geht um den Vorwurf des schweren Betrugs. Im Rahmen der Ermittlungen rund um die Lieferung von angeblich minderwertigen FFP2-Masken Anfang 2020 haben Ermittler des Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Dienstag mehrere Hausdurchsuchungen in Salzburg und Wien durchgeführt. Das berichtet der "Standard" am Donnerstag.

Es soll dabei aber rein um eine Beweismittelsicherung zum damaligen Beschaffungsvorgang bei der Rot-Kreuz-Tochter ÖRK Einkauf und Service GmbH gehen. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen das Rote Kreuz.

"Die Geschäftsführer einer Tochterfirma des Roten Kreuzes werden als Zeugen geführt. Das Rote Kreuz ist an einer raschen Aufklärung interessiert, hat bereits in der Vergangenheit umfassende Informationen geliefert und wird auch weiterhin mit den Behörden kooperieren", bestätigt Pressesprecherin Margit Draxl dem "Standard".

20 Millionen Masken unbrauchbar

Konkret geht es darum, dass zu Beginn der Pandemie in staatlichem Auftrag 20 Millionen FFP2-Masken durch das Rote Kreuz bei der Südtiroler Oberalp AG eingekauft wurden, die sich dann als unbrauchbar herausstellten. Das Bundesheer hatte bestätigte, dass die Passform derart miserabel war, dass die Masken schon bei der kleinsten Bewegung verrutschten und ihre Schutzwirkung verloren. Sie mussten allesamt aus dem Verkehr gezogen werden. 

Wie der "Standard" in seinem Bericht weiter ausführt, wird auf italienischer Seite schon seit über einem Jahr in dieser Causa ermittelt. Im Zuge dessen sei auch das Büro von Landeshauptmann Arno Kompatscher durchsucht worden. Auch die Bank Austria sei involviert, weil diese der Oberalp AG einen Millionen-Kredit gewährt habe, um rasch in China Masken gegen Vorkasse bestellen zu können. Und: Die Finanzprokuratur soll schon den möglichen finanziellen Schaden für die Republik prüfen.

Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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