Politik

Minister klagt über zu viele Schüler in den Klassen

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hatte Eltern aufgerufen, Kinder wenn nötig in die Schule zu schicken. Nun sind zu viele davon in den Klassen.

Rene Findenig
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Faßmann will eine Schul-Öffnung "mit Verstand". Derzeit seien aber zu viele Schüler in den Klassen.
Faßmann will eine Schul-Öffnung "mit Verstand". Derzeit seien aber zu viele Schüler in den Klassen.
Helmut Graf

Bildungsminister Faßmann hatte Eltern dazu aufgerufen, ihre Kinder nur dann in die Schule zu schicken, wenn es wirklich "nötig" sei. "Wir haben die Situation, dass an manchen Schulstandorten sehr viele Eltern ihre Kinder in die Schule schicken. Und das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Es ist eine Betreuungssituation für jene, die es brauchen, aber nicht alle in der Schule", so der Minister nun am Dienstagabend im ORF-"Report". Man schaue sich nun die Einzelfälle an und spreche mit den Schulleitungen und den Eltern.

Generell sei es so, dass etwa 20 Prozent der Volksschüler in den Schulen sind und etwa "eine einstellige Prozentzahl" in der Mittelstufe. Dass es Vorschläge gibt, nur die Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen in der Schule zu betreuen, tat Faßmann ab: Er appelliere da an die Eigenverantwortung, "wenn es geht und man kann die Kinder zuhause betreuen, dann sollte man das tun". Wenn es in der Familie eine Arbeitsteilung gebe und "die Last nicht auf einer Einzelperson liegt, dann wäre mit das auch schon recht". 

"Mir tut es persönlich auch leid und ich bedauere es, dass manches so in einer zickzack-artigen Art und Weise auch beschlossen werden muss"

Bevor einem Kind die Decke auf den Kopf falle, solle es aber lieber in die Schule gehen, so der Bildungsminister. Mit dem Auftauchen der Mutation und der Verlängerung des Lockdowns sei Faßmann auch klar geworden, dass er nicht auf einer Schulöffnung am 25. Jänner beharren könne. Das Datum sei vorab abgesprochen worden, weil er das Risiko aber "richtig einschätzt", habe die Schulöffnung verschoben werden sollen. Sie solle aber weiterhin als erste Einrichtung wieder aufgesperrt werden.

Die Situation, dass man Skifahren könne, aber die Schulen nicht Präsenzunterricht anbieten können, bedauert Faßmann dahingehend, dass es Schwierigkeiten bei den Einstiges- und Anstell-Plätzen an den Pisten gegeben habe. Und: "Mir tut es persönlich auch leid und ich bedauere es, dass manches so in einer zickzack-artigen Art und Weise auch beschlossen werden muss." Das Problem sei die Unberechenbarkeit der Pandemie, wenn es gut aussehe, komme es zu einer Virus-Ausbreitung oder zum Auftauchen einer Mutation.

"Lehrer kommen ganz sicher vor den Häftlingen"

Zielwert für die Öffnung der Schulen seien die rund 700 täglichen Neuansteckungen. Wenn es ganz besondere Hotspots geben könne man regional Schulen wieder schließen, Faßmann ziele aber auf eine gleichzeitige Öffnung aller Schulen ab. Sonst würde die Verunsicherung sehr zum Ärger beitragen, so der Minister. In der Schule werde man es so handhaben wie im Öffi-Verkehr, heißt: FFP2-Maskenpflicht für alle Über-14-Jährigen. Auch die Oberstufen-Schüler sollen in den Schichtbetrieb zurückkehren, versicherte Faßmann. Das liege ihm besonders am Herzen.

Die Testkits für die Schulen sollen mittlerweile alle ausgeliefert, "das ist eine riesengroße Aktion", so Faßmann. Mit ihnen habe man die Gewissheit, eine "virusrobuste Schule" zu haben, und wenn sich Lehrer testen lassen, dann sollten sich auch die Schüler testen lassen. Dass durch fehlende Kontrolle der Tests positive neben negativen Kindern sitzen könnten, dazu sagte Faßmann: "Wenn Eltern testen und das Kind ist positiv, und das Kind wird dennoch in die Schule geschickt, dann liegt so etwas wie eine Allgemeingefährdung vor. Das wäre jetzt fast schon eine Unterstellung, dass Eltern hier zur Allgemeingefährdung beitragen. Nein, das tun sie nicht. Wenn sie wissen, mein Kind ist erkrankt, dann werden sie es sicherlich nicht in die Schule schicken."

Er könne Eltern nicht verpflichten, die Tests an den Kindern durchzuführen, es sei aber ein Angebot, dass die Eltern sicherlich annehmen werden, so Faßmann. Lehrer hätten eine "sehr, sehr gute Perspektive", bald in den Impfplan aufgenommen zu werden. Und: "Lehrer kommen ganz sicher vor den Häftlingen", so Faßmann – ursprünglich war das anders im Impfplan vorgesehen gewesen. 

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