Politik

Minister Totschnig – "Habe Gaskocher für den Blackout"

Im "Heute"-Talk sprach Norbert Totschnig (VP) über Blackout-Gefahr, die Teuerung und über Tierhaltung – und outet sich als echter Fleisch-Fan.

Christian Tomsits

Obwohl Wasserknappheit nicht zuletzt nach der UNO-Konferenz weltweit ein Thema ist, gebe es in Österreich auch aufgrund jährlicher Investitionen ausreichend Wasser in hoher Qualität bis 2050. "Die Wahrscheinlichkeit für Wasserknappheit ist gering", erklärte Landwirschaftsminister Totschnig im Gespräch mit "Heute". Trotzdem hat sein Ministerium nun einen Notfallplan präsentiert – auch um sich gegen einen drohenden Blackout zu wappnen.

Großes Blackout-Budget für Bauern

"Wir investieren 5 Millionen Euro", damit sich Landwirte etwa durch die Anschaffung von Notstromaggregaten rüsten könnten. "Die ersten drei Tage nach einem Blackout sind entscheidend. Die Krisenpläne dazu werden auch von uns mitgestaltet", so der Landwirtschaftsminister.

Auch privat hat sich der gebürtige Osttiroler einen kleinen Vorrat zurechtgelegt. "Zur Beruhigung habe ich sogar einen Gaskocher", gibt er zu.

Dass sich der Neusiedlersee zuletzt in eine Schlammwüste verwandelt habe, beeinflusse die Wasserversorgung in Österreich übrigens nicht. "Das ist ein reines Niederschlagsthema. Der Klimawandel hat eben zur Folge, dass es längere Trockenphasen gibt".

Klimakleber, die auch auf diese Problematik aufmerksam machen, "verstehe ich. Aber ich finde die Aktionen überzogen." Die Politik mache seiner Meinung nach aber genug, um die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen – für Kritiker ein viel zu später Zeitpunkt.

Bescheidener gibt sich der Minister nach schrecklichen Enthüllungen über Hühnermastbetriebe, bei denen Tiere qualvoll verendeten. "Die Bilder aus Schlachthöfen schmerzen mich." 90 Prozent der Betriebe würden ordentlich arbeiten und auf die Tiere schauen." Dass Kontrollen seitens der AMA intensiviert werden, befürwortet Totschnig. "Die Glaubwürdigkeit in das Gütesiegel muss gesteigert werden."

1/3
Gehe zur Galerie
    Norbert Totschnig zu Gast im "Heute"-Studio.
    Norbert Totschnig zu Gast im "Heute"-Studio.
    Niko Milosevic

    Minister kauft selber ein

    Einkaufen geht der in Wien wohnende Tiroler übrigens regelmäßig selbst. Bei der Teuerung gehe die Entwicklung in die richtige Richtung, der durch hohe Energiepreise und teurere Verpackungsmaterialien verursachte Preisanstieg (etwa Gurke von 0,99 Euro auf 1,99 Euro, heimische Tomaten um 12 Euro das Kilo) bremse sich nun ein. Sogar den aktuellen Milchpreis ("1,70 Euro") schätzt der Politiker – fast – richtig (1,39 Euro).

    Totschnig kann Traktor fahren

    Im "Heute"-Gespräch gibt sich der Bauernsohn aus Tristach (T) bescheiden. "Ich komme von einem Hof, dort lebt mein Bruder mit meinen Eltern." Seine Familie in der Heimat besucht Totschnig oft, kann "selbstverständlich Traktor fahren." Beim Essen setzt der VP-Politiker voralem auf Fleisch "aus heimischer Produktion. Das schmeckt mir unglaublich gut– drei Mal die Woche habe ich Fleisch: Rind, Schwein, Hendl, sogar Schafleisch!"

    Minister ist für Abschüsse von Wölfen

    Wohl auch wegen dieser Vorliebe setzt sich Toschnig dafür ein, Problemwölfe, die wiederholt Schafe reißen und in Siedlungsgebieten auftauchen, leichter abschießen lassen zu können. "Auf EU-Ebene hat sich auf meine Initiative hin die Mehrheit der EU-Landwirtschaftsminister, insgesamt 16, für die Neubewertung des Schutzstatus ausgesprochen. Auch das Europäische Parlament ist mehrheitlich für eine Herabsenkung des Schutzstatus."

    In Europa leben mehr als 19.000 Wölfe. 2022 wurden allein Österreich über 700 Nutztiere nachweislich durch einen Wolf getötet und knapp 70 Nutztiere verletzt.

    1/55
    Gehe zur Galerie
      <strong>03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen</strong>.&nbsp;Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. <a data-li-document-ref="120034606" href="https://www.heute.at/s/mehrheit-will-spoe-wieder-in-regierung-fpoe-fans-dagegen-120034606">Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.</a>
      03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen. Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.
      Helmut Graf