Politik

Ministerin fordert Abschuss von Problem-Wölfen

Weil Wölfe, die Nutztiere reißen, eine massive Gefahr für die Almwirtschaft sind, fordert Ministerin Elisabeth Köstinger die "Entnahme" der Tiere.

Michael Rauhofer-Redl
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Wolf in Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) - Archivfoto
Wolf in Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) - Archivfoto
ANNA-MARIA PICHLER / APA / picturedesk.com

Oftmals ist die letzte Möglichkeit einem Wolf, der Nutztiere wie etwa Schafe reißt, Herr zu werden, die des Abschusses. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) fordert, von dieser rechtlich gedeckten Möglichkeit im Einzelfall Gebrauch zu machen. Alleine seit Beginn der Almsaison 2021 seien laut Ministeriumsangaben mehr als 200 Tiere, hauptsächlich Schafe, von Wölfen gerissen worden. 

Im vergangenen Jahr waren es knapp 300 nachgewiesene Risse. "Die heimische Alm- und Weidewirtschaft ist akut gefährdet! Die Meldungen von Wolfsrissen häufen sich", zeigt sich Köstinger besorgt. Das sei nicht nur für Almbauern, sondern auch für die touristische Nutzung von Almen und Wanderwegen ein Problem, so die Ressortchefin. "Wenn jetzt nicht gehandelt und 'Problem-Wölfe' entnommen werden, werden die heimischen Almen bald nicht mehr bewirtschaftet werden", warnt sie vor Untätigkeit.

"Es gibt rechtliche Möglichkeiten, Problemwölfe zu entnehmen. Diese müssen konsequent genutzt werden, um Almvieh – und auch Menschenleben – zu schützen." - Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
"Es gibt rechtliche Möglichkeiten, Problemwölfe zu entnehmen. Diese müssen konsequent genutzt werden, um Almvieh – und auch Menschenleben – zu schützen." - Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Mehrere Bundesländer betroffen 

Schätzungen zufolge gibt es in Österreich derzeit 40 Wölfe. Besondere Gefahr lauert laut Landwirtschaftsministerium in Tirol und Salzburg. Zuletzt habe es Probleme in der Steiermark und Kärnten gegeben. 

In einer Aussendung erklärt Köstinger, dass der "vielzitierte Herdenschutz" aufgrund des steilen und unwegsamen Geländes und aufgrund der meist kleinen Betriebsstrukturen vielerorts nicht möglich bzw. mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden sei. Das beträfe insbesondere das Einzäunen von Almen, da Wölfe diese einfach überspringen würden. Der Einsatz von Herdenschutzhunden sei in touristisch genutzten Regionen "keine praktikable Option". 

"Friedliche Koexistenz eine Illusion" 

Das Ministerium argumentiert, dass "die Entnahme einzelner Wölfe rechtlich durchaus möglich sei. Die Praxis zeige aber, ·    die von den zuständigen Behörden im Einzelfall erteilten Bescheide häufig unmittelbar beeinsprucht und eine Entnahme damit verunmöglicht werde. "Diese Verfahren müssen deutlich beschleunigt und im Sinne der Almwirtschaft vereinfacht werden", fordert das Ministerium. 

"Die friedliche Koexistenz von Wölfen und Almwirtschaft ist eine Illusion. Wölfe sind Raubtiere, die oft wahllos zuschlagen und Almvie reißen. Es gibt rechtliche Möglichkeiten, Problem-Wölfe zu entnehmen. Diese müssen konsequent genutzt werden, um Almvieh – und auch Menschenleben – zu schützen", ist Köstinger überzeugt. Man könne nicht "darauf warten, bis der erste Mensch durch einen Problem-Wolf verletzt wird oder zu Schaden kommt", so Köstinger Abschluss.

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