Politik

Ministerin prüft neuen Bonus für Gas-sparende Haushalte

Angesichts der fraglichen Gas-Versorgung denkt man im Klimaministerium derzeit daran, im Herbst einen weiteren Bonus auf Schiene zu bringen.

Leo Stempfl
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Die Kampagne im September ist fix, der neue Bonus wird noch geprüft.
Die Kampagne im September ist fix, der neue Bonus wird noch geprüft.
Helmut Graf

Bei der Anzahl an verschiedenen Geld-Boni im Kampf gegen die Teuerung verliert man langsam den Überblick. Neben dem Klimabonus, dessen Aufstockung, einem Teuerungsbonus, dem Familienbonus, dem Energie-Gutschein und dem Bonus für Menschen mit geringem Einkommen könnte es bald auch einen zusätzlichen Energie-Bonus geben.

Hintergrund ist diesmal der Ukraine-Krieg, wegen dem Russland immer weniger Gas nach Europa fließen lässt. Schon seit langem soll Österreich im Kampf gegen den Klimawandel raus aus Öl, Gas und fossilen Energieträgern. Ab 2023 sind deswegen Gasheizungen in Neubauten verboten, komplett darauf verzichten muss man ab 2040. 

Abdrehen des Gashahns befürchtet

Dreht Russland wirklich den Gashahn ab, wovon etwa der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ausgeht, könnte es aber knapp werden. Denn Österreich ist zu 80 Prozent abhängig von Lieferungen aus Russland. Derzeit werden die Speicher kontinuierlich aufgefüllt. Das Ziel ist ein Füllstand von einem Jahresbedarf, um Haushalte und Unternehmen gut durch den Winter zu bekommen.

Damit dieses Vorhaben nicht gefährdet wird, erwägt man im Klimaministerium nun einen neuen Bonus. In einer "Standard"-Videodebatte wird Ministerin Leonore Gewessler auf einen Vorschlag aus Deutschland angesprochen, der sparsame Haushalte belohnen soll und von der Kanzlerpartei SPD unterstützt wird.

Idee wird bereits geprüft

Fix ist jedenfalls, dass es im September eine breit angelegte Kampagne zum Energiesparen geben wird, sagt Gewessler. Sie verweist außerdem auf einen ähnlichen Vorschlag, den in Österreich das Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) formuliert hat. "Das ist sicher was, das man sich anschauen muss."

Die Frage sei hier noch, wie solch ein Modell in der Praxis ausschauen könnte. Man habe das im Haus aber schon in Auftrag gegeben. Der Lösung, einfach die Differenz des Verbrauchs gutzuschreiben, kann sie wenig abgewinnen. "Das belohnt halt die, die besonders viel Energie verschwendet haben vorher." Genau diese praktischen Fragen müsse man sich deswegen stellen.

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    Sabine Hertel/ "Heute"