Der Endspurt des Wahlkampfes für die Nationalratswahl am 29. September wurde am Montag und Dienstag von Cyber-Attacken auf die Netzwerke und Websites der Parteien überschattet.
Konkret handelte es sich dabei um sogenannte "DDoS"-Attacken, bei denen versucht wird ein Netzwerk lahm zulegen, um dadurch Zugriff auf Daten zu erlangen oder Sicherheitslücken aufzudecken. Betroffen von den Angriffen waren unter anderem FPÖ, SPÖ, ÖVP und die KPÖ, aber auch der ORF.
Der Angriff soll dabei von einem Hacker mit dem Pseudonym "NoName057(16)" ausgehen. Dieser arbeite aber nicht alleine. Außerdem hatte sich ein russisches Kollektiv auf Telegram dazu bekannt, die Nationalratswahl am Sonntag sabotieren zu wollen, so die "Krone".
Das Innenministerium gab nun aber Entwarnung und sehe keine Bedrohung für den Ablauf der Nationalratswahl durch Cyber-Attacken. Durch die jüngsten Angriffe auf die Websites von Parteien sei man "gewarnt", wie ein Sprecher des Ressorts erklärte. Solche gebe es aber bereits vermehrt seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.
Die Angriffe sollten dabei nicht wie anfangs vermutet erst seit Montag und Dienstag aufgetreten sein, sondern schon seit über einer Woche. Genauer: Seit dem 16. September hat das Innenministerium vermehrt Angriffe auf Websites registriert.
Die Drohung, dass das russische Hacker-Kollektiv auch die Wahl am Sonntag sabotieren möchte, nehme das Innenministerium sehr ernst. Eine tatsächliche Bedrohung für die Durchführung sehe man aber nicht.
Dass es sich um einen russischen Angriff handelte, bestätigte das Innenministerium nicht, ein Zusammenhang mit prorussischen Gruppierungen liege aber nahe, hieß es aus dem Ministerium.