Politik

"Ministerium war auf Corona-Pandemie nicht vorbereitet"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sprach am Donnerstagabend in der "ZiB2" über die kommende Corona-Ampel und den Cluster in St. Wolfgang.

Andre Wilding
Teilen
Gesundheitsminister Rudolf Anschober in der ZiB2.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober in der ZiB2.
ORF/ Screenshot

Die Zahl der aktiven Corona-Kranken in Österreich steigt weiter an. Derzeit gibt es 1.609 Infizierte im Land, alleine in den letzten 24 Stunden hat es dabei 105 Neuinfektionen gegeben. Trotz der steigenden Virus-Zahlen ist der Mindestabstand an öffentlichen Orten aber nicht mehr vorgeschrieben.

Stattdessen appelliert Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) an die Eigenverantwortung der Bevölkerung. Zudem soll nach dem VfGH-Urteil das Covid-Maßnahmengesetz überarbeitet werden. "Österreich ist bisher sehr gut durch die Krise gekommen und diesen Weg wollen wir auch fortsetzen", so der Gesundheitsminister in der "ZiB2".

Dennoch stellt Anschober klar, dass auch Fehler gemacht worden seien. "Das Ministerium war für diese Corona-Pandemie nicht vorbereitet". So sei etwa die Einreiseverordnung "schlechte Arbeit" gewesen und hatte "nicht das Niveau und die Qualität, die wir im Kampf gegen das Virus brauchen. Aber: "Nach der harten Arbeit sind Teile der Mannschaft einfach ausgepowert und auch wichtige Stützen auf Urlaub", erklärt der Minister weiter. Vor allem in der Rechtsabteilung brauche man daher mehr Personal.

Im Gespräch mit Moderator Martin Thür äußerte sich der Gesundheitsminister auch zur kommenden Corona-Ampel. Auf die Frage, wann mit dieser nun zu rechnen sei und diese vorgestellt werde, erklärte Anschober: "Wir haben einen klaren Zeitplan". Bis zum Schulbeginn bzw. zur Herausforderung im Herbst werde die Ampel aber im Einsatz stehen.

"Müssen immer auf der Hut sein"

"Jetzt werden wir uns aber mit den Fachexperten zusammensetzen und die einzelnen Punkte besprechen. Es muss ein Gesamtstück sein", so der Gesundheitsminister. Eine rote Ampel werde aber auf jeden Fall in allen Bundesländern das Gleiche bedeuten". Dennoch müsse man sich ansehen, wie es genau zu dieser roten Ampel gekommen ist. Je nach Ausbreitung und Verlauf, müsse man anders reagieren. Die Corona-Kommission werde dann die "entsprechenden Regeln" vorlegen.

Zum Schluss sprach Gesundheitsminister Anschober auch noch über das Corona-Cluster in St. Woflgang. 70 Personen sind dort bisher positiv auf das Virus getestet worden. "Die Behörden haben schnell reagiert und breit getestet. Damit konnte sehr schnell eingegrenzt werden, wo die Hautpbetroffenen sind", erklärt Anschober.

Daher habe das Abgrenzen der erkrankten von den gesunden Personen auch sehr rasch realisiert werden können. "Wir müssen aber immer auf der Hut sein. St. Wolfgang ist nur ein Cluster von vielen in Österreich", so der Gesundheitsminister. Man stehe aber natürlich auch ständig in Kontakt mit internationalen Behörden.

Anschober: "Sollte etwa ein Fall eintreten, dass ein Gast aus Dänemark mit dem Virus infiziert ist, dann würde das sofort dokumentiert" und das betroffene Land informiert werden. Der Kampf gegen Corona sei vor allem "ein Wettlauf gegen die Zeit", so der Gesundheitsminister.

;