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Ministerium wusste schon länger von Listerien-Wurst

Heute Redaktion
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Ministerium wusste seit zwei Monaten von Listerien-Funden bei Wilke
Ministerium wusste seit zwei Monaten von Listerien-Funden bei Wilke
Bild: picturedesk.com/APA

Das Verbraucherschutzministerium war seit zwei Monaten über die Listerienfunde bei "Wilke" informiert, die Öffentlichkeit erfuhr es erst im Oktober.

In Deutschland sind zwei Menschen durch mit Listerien verseuchte Salami gestorben. Die Ware wurde auch an eine Hotelkette in Österreich ausgeliefert ("Heute.at" hat berichtet). Jetzt wird öffentlich: Das hessische Verbraucherschutzministerium war schon seit zwei Monaten über die Listerienfunde bei der Firma Wilke informiert. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums an die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hervor.

Ministerium wusste seit August über Listerien Bescheid

"Am 12. August 2019 wurde die Fachabteilung des HMULKV durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) per E-Mail darüber informiert, dass die durchgeführten Datenauswertungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) ergaben, dass Wurstartikel des Wurstwarenherstellers, Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG, im Verdacht stehen, Listerien - Sequenz-Cluster-Typs Sigma 1 -, zu enthalten".

Das Erschreckende daran: Während das Ministerium jetzt nachweislich im August von der Listerien-Wurst erfuhr, wurde die Öffentlichkeit erst im Oktober über den Fall und die Schließung des Lebensmittelproduzenten "Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren" informiert.

Örtliche Behörden seit März alarmiert

Den örtlichen Behörden war der Fall sogar schon noch viel länger bekannt. "Erste Hinweise haben wir im März erhalten", erklärt ein Sprecher des Landkreises gegenüber FOCUS Online. Damals waren Listerien bei einem Wilke-Produkt in Hamburg festgestellt worden. Seither sei der Betrieb überwacht worden.

Folgende Produkte könnten verunreinigt sein

Das hessische Umweltministerium hat am Montagnachmittag eine Liste mit Produkten herausgegeben, die nicht den Namen Wilke tragen, jedoch trotzdem verunreinigt sein könnten. Demnach seien laut Foodwatch folgende Produkte betroffen, sofern sie das Identitätskennzeichen DE EV 203 EG tragen:

Haus am Eichfeld

Metro Chef

Service Bund „Servisa"

Casa

Pickosta

Sander Gourmet

Rohloff Manufaktur

Schnittpunkt

Korbach

Aro

Findt

Domino

Wilke

Ob und welche Produkte auch nach Österreich geliefert wurden, ist noch unklar.