Seit vielen Jahren häufen sich bei der Volksanwaltschaft Beschwerden über die Wiener Magistratsabteilung 35, zuständig für Einwanderung und Staatsbürgerschaft. Volksanwalt Walter Rosenkranz präsentierte in der ORF-Sendung "Bürgeranwalt" am Samstag ein Beispiel.
Mirsad Tulic, ein seit seiner Kindheit in Österreich lebender Bosnier, schickte Mitte September 2021 ein Mail zwecks Terminvereinbarung für einen Staatsbürgerschaftsantrag an die MA 35. Er bekam mitgeteilt, dass der früheste Termin Anfang April 2022 möglich sei, also mehr als sechs Monate später.
Der OMV-Mitarbeiter ärgert sich vorallem, weil er und seine Frau im Juni ein Kind erwarten: "Ich hätte gerne gehabt, dass ich mir den Prozess für meine Tochter dann erspare. Wenn ich bis dahin Staatsbürger gewesen wäre, hätte sie sie automatisch bekommen". Zur MA 35 wünscht sich Herr Tulic, "dass man das Magistrat ins Rampenlicht rückt, damit sich die internen Prozesse verbessern können".
Vonseiten der MA 35 hieß es gegenüber dem ORF in einer Stellungnahme: "Wir bedauern es sehr, dass es in diesem Fall zu einer langen Wartezeit für den Antragsteller kam. Wir arbeiten gerade intensiv daran, das veraltete Terminbuchungssystem und die Zuteilung der Termine zu verbessern".