Österreich

Missbrauch: Opa (57) von eigener Tochter angezeigt

Heute Redaktion
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Bild: iStock

In einer 900-Seelengemeinde nahe Tschechien im Bezirk Mistelbach soll ein 57-Jähriger zuerst seine Töchter, dann seine Enkeltöchter missbraucht haben.

In einer kleinen, nördlichen Gemeinde im Bezirk Mistelbach ist es seit Tagen das Gesprächsthema: Ist der 57-Jährige ein Sexualstraftäter, der nicht mal vor seinem sechsjährigen Enkerl Halt gemacht hat oder ein zu Unrecht beschuldigter Mann?

Der 57-Jährige war im Jänner von seiner Tochter (21) angezeigt worden. Die 21-Jährige behauptete gegenüber den Ermittlern, dass ihr Vater (57) sowohl sie als auch die 2017 verstorbene Tochter (Anm.: 1990 geboren; war damals 27) missbraucht hätte und jetzt die zwei Enkelkinder (zwei schulpflichtige Mädchen) ebenfalls seit einiger Zeit missbraucht ("Heute" berichtete).

Mysteriöser Tod der Tochter (27)

Nach dem Tod der 27-Jährigen (alle Namen der Redaktion bekannt) in einer Gemeinde im Zayatal bekam der damals 55-Jährige die Obsorge für die beiden minderjährigen Kinder der 27-Jährigen. Die 27-Jährige war nach einem Sturz kurz nach Mitternacht gestorben. Und der heute 57-Jährige soll sein Autoritätsverhältnis auf schauderhafte Weise ausgenützt haben.

Die Ermittlungen der Kriminalisten laufen weiter – denn: Weitere Missbrauchsfälle in der Großfamilie sind nicht gänzlich auszuschließen. Gerüchte, dass der Großvater sogar der biologische Vater eines Enkerls sein könnte, kommentierte ein Ermittler so: "Davon gehen wir nach dem jetzigen Ermittlungsstand nicht aus, das geht sich vom Alter nicht oder nur schwer aus." Auch der tragische Tod der 27-Jährigen dürfte auf Nachfrage nicht neu aufgerollt werden.

Psychisch krank?

Der Anwalt des Verdächtigen (der Mistelbacher Erbrechtsexperte Dieter Berthold) hält die Anschuldigungen für völlig falsch und spricht von psychischen Problemen der 21-jährigen Anzeigerin. Gegenüber "Heute" erklärt der Advokat: "Die Anzeige und die Vorwürfe sind nicht nachvollziehbar. Zudem hat die 21-Jährige eigentlich ein gutes Verhältnis zum Vater, hat die Initialen und Geburtsdaten am Hals tätowiert. Die Anzeigerin ist leider psychisch eingeschränkt." Laut Berthold könne auch eine weitere Schwester (Anm.: Großfamilie, 57-Jähriger hat viele Kinder) die Vorwürfe nicht begreifen. "Die Schwester bzw. weitere Tochter meines Mandanten sagt, dass die Vorwürfe nie stimmen könnten. Mein Mandant bestreitet alles vehement und ist entsetzt und bestürzt."

Dennoch: Im Zuge der polizeilichen Erhebungen erhärtete sich der schlimme Verdacht. Noch in der ersten Februarwoche wurde der 57-Jährige festgenommen – gegen ihn wird nun wegen des Verdachtes des schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger und Blutschande ermittelt. Dem Mann drohen bis zu zehn Jahre Haft. Derzeit sitzt der 57-Jährige in Korneuburg in U-Haft. Für den Mann gilt die Unschuldsvermutung.

(Lie)