Wien

Kiga-Missbrauch – Polizei bekommt Opferdaten nicht

Bei Ermittlungen gegen zwei Wiener Kiga-Pädagogen dürfte es Hürden geben. Die Eltern eines Kindes wollen laut Polizei keine Weitergabe der Daten.

Heute Redaktion
Zwei Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen Wiener Kindergartenpädagogen sorgen derzeit für Aufregung. Laut Polizei könne noch niemand als Beschuldigter geführt werden. 
Zwei Verdachtsfälle von sexuellen Übergriffen Wiener Kindergartenpädagogen sorgen derzeit für Aufregung. Laut Polizei könne noch niemand als Beschuldigter geführt werden. 
Getty Images/iStockphoto

Wie die zuständige Magistratsabteilung MA10 am Mittwoch bekannt gab, werden zwei Pädagogen aus Wiener Kindergärten des Missbrauchs verdächtigt. Der erste Fall dürfte sich direkt in einer Betreuungseinrichtung zugetragen haben, im zweiten Fall soll der Übergriff im privaten Umfeld des Mitarbeiters passiert sein – wir berichteten.

Daten der Opfer wurden noch nicht übermittelt

"Die beiden Fälle sind uns bekannt", heißt es von der Landespolizeidirektion Wien auf APA-Anfrage. Allerdings dürften sich die Erhebungen derzeit schwierig gestalten, wie der "ORF" berichtet. Die Eltern des im ersten Fall betroffenen Kindes wollen demnach nicht, dass die informierte Opferschutzeinrichtung die Opferdaten der Polizei bekanntgibt.

Im zweiten Fall laufen die Ermittlungen bereits, es könne rechtlich aber noch niemand als Beschuldigter geführt und vernommen werden. Die Verdächtigen wurden von der MA10 unverzüglich vom Kinderdienst abgezogen und in den Innendienst versetzt. 

Details zu den vorgeworfenen Taten und mutmaßlichen Opfern gibt es aktuell keine. In beiden Fällen handle es sich bisher um einen Verdacht, betonte die MA 10. Es sei in beiden Fällen eine Informations- und Abstimmungskette zwischen MA 10, MA 11 (Kinder- und Jugendhilfe), Polizei und Kinderschutzexperten eingeleitet worden.

"Haben aus den Fehlern gelernt"

In beiden Fällen wurden die Eltern nach Bekanntwerden der Vorwürfe per Mail informiert. Zudem wurde eine Hotline eingerichtet, um akute Fragen zu beantworten und die Eltern bei Bedarf an Kinderschutzeinrichtungen zu vermitteln. Auch die Kindergartenteams wurden darüber in Kenntnis gesetzt und erhalten Unterstützung. Warum die Daten der betroffenen Kinder laut Polizei von der informierten Opferschutzeinrichtung noch nicht an die Ermittler weitergeben wurden, ist nicht bekannt.

Erst im Frühjahr sorgte ein Verdachtsfall des sexuellen Missbrauchs in einem städtischen Kindergarten in Penzing für Aufregung. Die Stadt wurde mit Kritik konfrontiert, nachdem publik wurde, dass bereits seit 2020 Meldungen von Eltern über Auffälligkeiten bei ihren Kindern eingegangen waren. Ein Prüfbericht ergab, dass die weiteren Eltern jedoch kaum oder gar nicht über die Vorwürfe informiert wurden. Man habe aus den Fehlern gelernt, gab MA10-Vize Kurt Burger in einem Mediengespräch am Mittwoch bekannt. Man wolle künftig zeitnah und transparent informieren.

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