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So will die ESA uns vor Asteroiden schützen

Heute Redaktion
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Mehr als 800 Asteroiden könnten in den nächsten Jahrzehnten die Erde bedrohen. Damit wir im Falle einer Kollision vorbereitet sind, arbeitet die ESA an einer Raketen-Abwehr.

Nein, es wird kein Team von Bohrtechnikern auf dem Rücken von Atombomben ins Weltall geschossen, um einen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde zu stoppen. Ganz so heroisch, wie im Film "Armageddon", wird die Sache dann doch nicht ablaufen.

Zwar droht nicht unmittelbar Gefahr, aber in den nächsten Jahrzehnten kommen uns gleich mehrere Asteroiden so nahe, dass die Chancen auf einen Einschlag plötzlich ein vielfaches höher sind, als einen Sechser im Lotto zu erreichen.

Bereits 2022 steht die Chance auf einen Treffer durch einen 16-Meter-Brocken bei 1:4000. Das klingt nicht nach viel, aber es gibt noch viel gefährlichere Asteroiden da draußen.

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Damit wir im Falle einer unausweichlichen Kollision vorbereitet sind, arbeiten die Wissenschaftler und Techniker der Europäischen Weltraumorganisation ESA fieberhaft an einer Raketenabwehr.

Wer hat Angst vor "Didymoon"?

"Wenn ein größerer Asteroid auf die Erde zurast, besteht die Möglichkeit, dass man eine Rakete dagegen schießt und ihn leicht ablenkt, damit er Jahre später die Erde verfehlt", erklärt ESA-Wissenschaftler Rüdiger Jens – interplanetares Billard quasi. Zusammen mit den US-Kollegen der NASA probt man auch bereits den Ernstfall. Innerhalb der nächsten drei Jahren wollen die Weltraumagenturen bei der Mission AIDA eine Sonde zum erdnahen Doppelasteroiden (65803) Didymos schicken.

Intern hat der Zwilling den eher knuffigen Namen "Didymoon" verpasst bekommen. Doch das Experiment, das an ihm durchgeführt werden soll, ist mehr als ernst. Dabei soll der kleinere der beiden Asteroiden, der seinen größeren Bruder in einer stabilen Bahn umkreist, aus der Bahn geworfen werden. Die Wissenschaftler wollen gezielt eine Kollision der beiden Brocken herbeiführen und dann anhand des Einschlagkraters den Erfolg einer solchen Mission messen.

Mehr lesen: NASA würde uns vor dem Weltuntergang warnen (red)