Politik

Mit Alko-Locks gegen Alko-Lenker

Verkehrsministerin Doris Bures will jetzt in Schulbussen und bei Wiederholungstätern sogenannte Alko-Locks in die Fahrzeuge einbauen lassen.

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Das Alkohol Interlock System, kurz Alkolock, stellt sicher, dass der Lenker nur dann das Fahrzeug in Betrieb nehmen kann, wenn er zuvor bei der Abgabe einer Atemluftprobe den eingestellten Grenzwert von 0,0 Promille nicht überschreitet. Die Locks verhindern also das Zünden des Motors, wenn der Lenker alkoholisiert ist.

Bures und KFV-Direktor Othmar Thann haben am Montag die Ergebnisse des ersten Alkolock-Pilotversuchs in Österreich vorgestellt. Ein Jahr lang wurde die Handhabbarkeit dieser Geräte in Lkws getestet. Das Ergebnis fällt durchwegs positiv aus: Sowohl die Lkw-Lenker als auch die Frachtunternehmen halten Alkolocks für alltagstauglich - und sie befürworten ihren Einsatz im Sinne der Verkehrssicherheit.

Jetzt plant Bures eine Alko-Lock Offensive:

Wiederholungstäter: Im Raum Wien sollen künftig Lenker, denen wegen eines Alkoholdeliktes der Führerschein auf unbestimmte Zeit entzogen wurde, die Möglichkeit erhalten, sich freiwillig ein Alkolock in ihrem Fahrzeug einbauen zu lassen. Sie erhalten einen besonders registrierten Führerschein, wenn sie sich freiwillig dazu bereiterklären, sich durch ein Alkolock "beobachten" zu lassen. Ungefähr ein Jahr soll diese Phase dauern. Die Teilnehmer werden in dieser Zeit auch psychologisch und medizinisch betreut. Die Kosten für den Einbau des Geräts haben diese Lenker allerdings selber zu tragen. Diese belaufen sich laut Thann auf rund 1.100 Euro.
Lkw: Bures kündigt auch eine Unterstützung für Unternehmen an, die freiwillig Alkolocks in ihren Lkw einbauen. Bei den ersten 100 Lkw deckt das Verkehrsministerium 50 Prozent der Kosten ab. 
Schulbusse: Künftig sollen auch Schulbusse mit einem solchen Gerät ausgestattet werden.

Ziel ist es, durch den Einsatz des Alkohol-Interlock-Systems (Alkolock) sicher zu stellen, dass kein Lenker ein Fahrzeug alkoholisiert in Betrieb nehmen kann", erklärte Bures. Denn obwohl die Anzahl der Alkoholunfälle zwischen 2008 und 2011 um knapp 30 Prozent gesunken sind, ist Alkohol noch immer für sechs bis acht Prozent der tödlichen Unfälle hauptverantwortlich. "Es zeigt sich, dass das Bündel an Maßnahmen im Kampf gegen Alkohol am Steuer wirkt und durch weitere Maßnahmen noch verbessert werden kann", so Bures.