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Mit diesem Raumschiff will Elon Musk zum Mars reisen

Das US-Raumfahrtunternehmen Spacex hat ein Raumschiff vorgestellt, das bemannte Missionen zum Mars ermöglichen soll.

Heute Redaktion
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Schon in ein bis zwei Monaten soll das Raumschiff namens Starship Mark 1 erstmals abheben. Das erklärte der US-Unternehmer Elon Musk am Samstag in Boca Chica Village bei Brownsville im Süden von Texas. Zwar soll das silbern glänzende Raumschiff vorerst nur bis 19.800 Meter aufsteigen, doch das Ziel von Musk ist klar. Er will mit dem Raumschiff eine Besatzung zum Mars schicken und von dort auch sicher wieder zur Erde zurückbringen.

Musk sprach vor etwa 100 Mitarbeitern des sich im Bau befindenden Weltraumbahnhofs seines Raumfahrtunternehmens Spacex. Hinter ihm stand der Prototyp für das Starship-Programm. In seiner per Livestream übertragenen Rede bezeichnete er das 50 Meter hohe Raumfahrzeug aus rostfreiem Stahl als "die inspirierendste Sache, die ich je gesehen habe".

In einer Simulation (siehe Video) stellte Musk das Prinzip des Starship-Programms vor. Demnach soll das Starship von einer riesigen Rakete namens Super Heavy in die Erdumlaufbahn transportiert werden. Die Super-Heavy-Rakete kann mit mehreren Dutzend Raptor-Raketentriebwerken bestückt werden, jedes so groß wie ein Auto.

Wiederverwendbares System

Im Orbit angelangt, trennt sich die Rakete vom Raumschiff und kehrt zur Erde zurück, wo sie wieder betankt wird. Anschließend fliegt sie zurück zum Raumschiff, um dieses seinerseits mit Treibstoff für die weitere Reise zum Mond oder zum Mars zu versorgen. Sowohl die Rakete als auch das Raumschiff sind wiederverwendbar und sollen nach erfolgter Mission senkrecht wieder auf der Erde landen können.

Musk rechnet damit, dass ein Starship-System künftig an einem Tag dreimal in die Erdumlaufbahn und wieder zurückfliegen, pro Jahr also rund 1.000 Flüge absolvieren kann. So könnten enorme Mengen an Fracht in den Orbit transportiert werden, geht Musk doch davon aus, dass pro Flug mehr als 130 Tonnen Fracht mitgenommen werden können. Mit seiner geplanten Flotte von Starships werde Spacex in der Lage sein, 1.000-mal mehr Fracht ins All zu bringen als heute alle Raketen der Erde zusammen, so Musk.

Problem: Lebenserhaltungssystem

Dank der schnellen Wiederverwendbarkeit des Systems hofft Musk, die Entwicklung so stark beschleunigen zu können, dass bereits im nächsten Jahr bemannte Tests möglich sein werden. Allerdings hat Spacex das Problem, wie eine Besatzung auf dem Weg zum Mars am Leben erhalten werden kann, noch nicht gelöst.

Musk betonte, dass ein regeneratives System nötig sei, und dass es verglichen mit der Entwicklung eines Raumschiffs nicht so schwer sei, eines zu erschaffen. Diese Einschätzung erscheint sehr optimistisch, konnte doch bisher noch nicht einmal auf der Erde ein solches System zur Erneuerung von Sauerstoff, Nahrung, Wasser und Abfall erfolgreich getestet werden.

Dereinst soll das Starship bis zu 100 Personen auf interplanetare Reisen mitnehmen können, wie Spacex in einem Tweet schreibt.

Nasa-Chef Jim Bridenstein nahm die Vorstellung des Starship zum Anlass, Spacex an die Verzögerungen bei der Entwicklung des bemannten Raumschiffs Crew Dragon zur Versorgung der Internationalen Raumstation ISS zu erinnern. Die Nasa erwarte von Spacex für dieses vom Steuerzahler finanzierte Projekt den gleichen Enthusiasmus, so Bridenstein in einem Tweet. (jcg)

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