Coronavirus

Mit diesen Corona-Regeln könnte Gastro doch noch öffnen

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) äußert sich zum Corona-Gipfel der Regierung und erklärt, worauf es jetzt ankommt.

Andre Wilding
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Dürfen Schanigärten vielleicht doch vor Ostern öffnen?
Dürfen Schanigärten vielleicht doch vor Ostern öffnen?
Ernst Weingartner / picturedesk.com

Die Regierung entscheidet am heutigen Montag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Beim ganztägigen Lockdown-Gipfel im Bundeskanzleramt werden sich die Experten wohl gegen weitere Öffnungen aussprechen, zumindest landesweit. Stattdessen dürften regionale Maßnahmen bzw. Verschärfungen in Gebieten, die bei der 7-Tages-Inzidenz den kritischen Wert von 400 überschritten haben, fix sein.

Das Infektionsgeschehen ist in Österreich nämlich weiterhin sehr unterschiedlich. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) liegt der Wert derzeit bei 236,4 (Stand 21. März). Am höchsten ist die Zahl in Wien (314,0), gefolgt von Salzburg (305,7) und dem Burgenland (258,8). Am niedrigsten ist die 7-Tages-Inzidenz weiterhin in Vorarlberg mit 62,2 und Kärnten (184,6). Trotz der Öffnungsschritte in Vorarlberg sind die Corona-Zahlen im Ländle also nicht explosionsartig gestiegen.

Wallner für "regionales Vorgehen"

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) war am Montag zu Gast im Ö1-Morgenjournal und äußerte sich zur Corona-Lage im Land. Und der Landeschef stellte gleich von Beginn an klar: "Die Situation in Österreich ist sehr unterschiedlich. Im Osten ist sie deutlich angespannter." In Vorarlberg werden laut Wallner derzeit zwei Corona-Patienten auf den Intensivstationen medizinisch behandelt.

Doch man habe die Lage im Ländle im Griff. So habe Vorarlberg aktuell eine 7-Tages-Inzidenz von 62,2. Selbst in dichtbesiedelten Bezirken seien die Corona-Zahlen trotz der Öffnungen nicht in die Höhe geschnellt. So habe etwa der Bezirk Dornbirn eine Inzidenz von 34. "Es gibt unterschiedliche Zahlen im Land und daher muss auch regional vorgegangen werden", so Wallner. Weitere Öffnungen seien nur mit "intensiven Testbemühungen" möglich.

"Einschränkungen sind Zumutung"

"Die Einschränkungen, etwa der persönlichen Freiheit, sind natürlich eine Zumutung", so der Landeschef. Und: "Wenn man davon wegkommen kann, muss man das auch tun." Die Sorgen von Gesundheitsminister Rudolf Anschober seien aber dennoch ernst zu nehmen. "In manchen Bundesländern und Regionen steigen die Zahlen unterschiedlich stark." Man müsse daher intensiv testen und dafür werde sich Wallner bei dem Gipfel auch aussprechen.

"Ich werde in den Beratungen sagen, dass man das Testen nach oben treiben muss", so der Landeschef. Die Tests sollten dann mit weiteren Öffnungsschritten kombiniert werden. Man müsse sich die Infektionszahlen aber genau ansehen, etwa auch im Schulbereich. Wallner spricht sich aufgrund der unterschiedlichen Infektionszahlen in den Bundesländern für eine "differenzierte Vorgangsweise" auch. 

Angesprochen auf die Schulen stellte Wallner im Ö1-Morgenjournal klar, dass "wir auf alle Fälle schauen werden, dass der Schulbetrieb normal weiter laufen kann." Ziel sei, dass man in den Präsenzunterricht zurückkehrt. Die Infektionszahlen seien aber auch hier genau zu betrachten. Und: "Ich weiß nicht, ob die Verlängerung der Ferien der richtige Weg ist." Nachsatz: "Für andere Bundesländer ist das vielleicht ein Thema, für uns aber nicht."

"Nicht von Lockdown zu Lockdown laufen"

Doch ist eine weitere Schulschließung überhaupt zumutbar? "Wir haben festgestellt, dass bei den Kindern ein gewisser Bildungsverlust eintritt", so Wallner. Dieser könnte aber später aufgeholt werden. "Aber der Kontaktverlust ist natürlich enorm und die Kinder brauchen den Kontakt zu Schulkollegen und sie brauchen Bewegung", so Vorarlbergs Landeschef weiter. Es sei daher wichtig, dass alles unternommen werde, um bald wieder in den Normalunterricht zurückkehren zu können.

Wallner äußerte sich im Ö1-Morgenjournal auch zur Öffnung der Gastronomie und den strengen Maßnahmen. "Die Kunden reagieren sehr positiv. Die Regeln sind aber natürlich streng. Es muss der 2-Meter-Mindestabstand eingehalten werden, die Gäste müssen bis zu den Tischen eine Maske tragen und ein Zutrittstest ist notwendig." Doch eine Öffnung der Gastronomie könne eben nur mit diesen Regeln geschehen.

"Vorarlberg könnte ohne größere Lockdowns durchkommen. Aber würde der Trend in die andere Richtung zeigen und die Corona-Zahlen steigen, dann ist es meine Verantwortung gegenzusteuern. Nach zwölf Monaten braucht es aber bessere Antworten, als von einem Lockdown zum anderen zu laufen."

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