Ukraine

Mit diesen Kajaks will die Ukraine jetzt zurückschlagen

Die seit längerem angekündigte ukrainische Gegenoffensive soll kurz vor dem Start stehen. Den Anfang soll ein Angriff über den Fluss Dnipro machen. 

20 Minuten
Ein Teil der geplanten ukrainischen Gegenoffensive soll offenbar per Kajak über den Fluss Dnipro erfolgen.
Ein Teil der geplanten ukrainischen Gegenoffensive soll offenbar per Kajak über den Fluss Dnipro erfolgen.
Privat/20 Minuten

Seit Monaten laufen die Vorbereitungen für eine großangelegte ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes: Westliche Militärs trainieren ukrainische Soldaten, während weiter Waffen und Hilfsgüter in die Ukraine fließen. Mit dem Gegenschlag zielt das ukrainische Militär darauf ab, mittlerweile befestigte russische Verteidigungslinien zu durchbrechen und einen möglichst weitreichenden Kollaps der russischen Armee zu verursachen.

Jetzt wird klar: Eine erste Speerspitze der Gegenoffensive wird wohl über den Fluss Dnipro erfolgen, wo Russland vor allem im südlichen Teil des Landes bis ans rechte Ufer vorgestoßen ist – zeitweise haben die Russen den Fluss an einzelnen Orten gar überquert. So etwa im gleichnamigen Ort Dnipro, wo es der Ukraine in einer vorhergegangenen Gegenoffensive gelang, die russischen Besatzer im November 2022 erfolgreich zurückzuschlagen.

Westliche Militärs unterstützen bei Ausbildung

Bereits in den vergangenen Tagen haben ukrainische Spezialeinheiten den Dnipro an mehreren Stellen überquert, wie "Heute" bereits berichtete. Dabei sollen sie unter anderem das Dorf Datschy befreit haben. Bei den Flussüberquerungen handle es sich demnach um einen groß angelegten Plan, um auch die rechte Flussseite nach über 14 Monaten Krieg endlich wieder vollständig unter Kontrolle zu bringen.

Auf Bildern und Videos, die der "Bild" vorliegen, ist zu sehen, wie ukrainische Soldaten in Vollmontur in der Benutzung der Kajaks ausgebildet werden. Laut "Bild" soll dabei auch ein Deutscher involviert sein. Die Boote wurden in der Ukraine gefertigt und sind zerlegbar, um einen Transport unabhängig vom Gelände zu ermöglichen.

Cameo-Kajaks

Außerdem bringen die Paddel-betriebenen Boote noch einen weiteren Vorteil mit sich: Durch den Antrieb mittels Muskelkraft entsteht kein verräterisches Motorgeräusch, des weiteren liegen die Kajaks deutlich tiefer im Wasser als klassische Boote.

Auch sonst sollen die Militärkajaks nur schwer erkennbar sein. Neben ihrer schwarzen Farbe seien sie mit einem speziellen Material beschichtet und würden einen geringen Infrarot-Fußabdruck aufweisen. Ob der Start der Großoffensive tatsächlich mit Elitesoldaten, die per Kajak im Schutz der Nacht lautlos ans andere Ufer übersetzen, beginnt, wird die Zukunft zeigen – trainiert haben die Soldaten das Szenario jedenfalls.

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    Die Ukraine ist mittlerweile durchzogen von Schützengräben. 
    Die Ukraine ist mittlerweile durchzogen von Schützengräben.
    Roman Chop / AP / picturedesk.com