Viele Gebiete der Region Cherson wurden nach Monaten der russischen Kontrolle im November von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert. Dennoch kontrollierte die russische Armee bislang eine Uferseite des bedeutenden Flusses Dnipro in der Region. Laut westlichen Analysten haben ukrainische Truppen nun einen Vorstoß auf die russisch kontrollierte Seite des Flusses gewagt.
Der US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) teilte mit, dass die ukrainischen Streitkräfte Positionen am linken bzw. am Ostufer eingenommen hätten. Dies gehe aus Geodaten und Texten russischer Militärblogger hervor. Näheres zum Ausmaß und den verfolgten Zielen der erstmaligen Vorstöße gibt es bislang jedoch nicht.
Im Zuge der Rückeroberungsoffensive der Ukraine im Herbst 2022 zogen sich die russischen Truppen zur Gänze aus der Stadt Cherson sowie einigen Teilen der Region zurück. Die komplette Westseite des Dnipro wurde den Ukrainern überlassen – einen ukrainischen Vorstoß auf die andere Uferseite wollte man jedoch verhindern.
Entsprechen die Berichte über den Vorstoß tatsächlich der Wahrheit, würde dies auf einen Kontrollverlust der Russen in der Region hinweisen. Somit könnten sich die Besatzer nur mehr auf Städte konzentrieren. Die Militärexperten des ISW berufen sich auf kritische, russische Militärblogger, die den ukrainischen Streitkräften bereits solide Versorgungslinien zu den eingenommenen Positionen attestieren.
