Im zweiten Satz des Viertelfinalduells in Miami gegen Sebastian Korda (ATP 25) lag Novak Djokovic (ATP 5) bereits mit 2:5 zurück, ehe er sich noch einmal aufbäumte. Der 37-jährige Superstar besiegte seinen 13 Jahre jüngeren Kontrahenten aus den USA in zwei Sätzen mit 6:3, 7:6.
Auf dem Weg zur Aufholjagd gegen Korda sorgte Djokovic in einer kurzen Pause vor dem Seitenwechsel für Aufsehen. Der Serbe holte zwei große blaue Handschuhe hervor, in die er seine Hände steckte und sich damit Nacken und Gesicht einrieb. Was war los?
Die Erklärung: Djokovic hatte Eispacks in seinen Handschuhen, die er bei den heißen Temperaturen in Miami zur Abkühlung benutzte. "Das gibt es schon seit Jahren, es kann die Körpertemperatur in 30 Sekunden senken", erklärte Tennislegende Martina Navratilova bei "Sky".
"Es kühlt die Blutzufuhr ab. Ich weiß nicht, warum nicht mehr Leute so etwas benutzen", sagt die Expertin und lobt Djokovic: "Novak ist allen voraus, wenn es um Technologie geht. Es ist magisch, und ich weiß nicht, warum die Turniere diese Handschuhe nicht für alle Spieler haben."
"In England haben wir mit Handwärmern das Umgekehrte bei den Golfspielern", sagte Navratilovas Expertenkollege Tim Henman. Der Brite lobte Djokovics großen Willen, sich auch in der Endphase seiner Karriere akribisch um seinen Körper und die Details seines Spiels zu kümmern. "Er lässt nichts unversucht", stimmte Navratilova zu.
Teuer sind die Kühlhandschuhe von Djokovic übrigens nicht. Auf einigen Internetplattformen sind sie bereits für umgerechnet 20 Euro zu haben. In Miami dürfte diese Taktik zum Erfolg führen, auch das anschließende Halbfinale gegen Grigor Dimitrov (ATP 15) gewann der Serbe klar mit 6:2, 6:3. Im Finale am Sonntag trifft er auf den erst 19-jährigen Tschechen Jakub Mensik. (ATP 54)