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Mitsubishi Eclipse Cross ehrt im Test seinen Namen

Mit dem richtigen Motor macht Mitsubishis neuer SUV eine Menge Spaß. Aber auch der praktische Nutzen kommt nicht zu kurz.

Heute Redaktion
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Von 1990-2012 baute Mitsubishi den Eclipse, einen ziemlich lässigen Sportwagen, der 1,4 Millionen Kunden fand. Als er eingestellt wurde, weinten ihm viele nach – und runzelten die Stirn, als die Japaner den Namen für ihr neues SUV recycleten. Das bekam dann aber noch den Zusatz Cross und kam Anfang des Jahres nach Österreich.

Dem Design des Eclipse Cross sieht man seine sportlichen Gene an, hier handelt es sich optisch nicht um ein 08/15-SUV. Der Look hebt sich durchaus von der Masse ab.

Wir sind die gehobene Version Intense+ gefahren, die 33.900 Euro kostet. Sie hat einen 1,5-Liter-Benziner mit 163 PS, Vierradantrieb und CVT-Getriebe (also automatisch und stufenlos). Was uns überrascht hat: Mehrausstattung war keine dabei, alles ist serienmäßig: Klimaautomatik, Head-Up-Display, 360-Grad-Kamera, Infotainmentsystem samt Navi, Sitzheizung, Lenkradheizung, Fernlichtassistent und und – und das ist eine ganze Menge für dieses Geld.

Als Kampfpilot unterwegs

Wie man es in Japan liebt, gibt es mehr Knöpfe als in einer Bekleidungsfabrik. Ein paar wie den Spurhaltewarner hätte man ruhig einsparen und die Funktion über die Software steuerbar machen können. Aber sie stören nicht und es hilft uns dabei, uns wie in einem Kampfjet zu fühlen. Denn das Head-up-Display wird nicht auf die Frontscheibe projiziert: Per Knopfdruck klappt sich das Armaturenbrett oberhalb der Instrumente auf und eine kleine Scheibe fährt heraus. Wir wissen nicht, ob das technische irgendeine sinnvolle Bewandtnis hat, sieht aber auf jeden Fall cool aus.

Ebenfalls ein bisschen "anders" ist die Bedienung des Infotainmentsystems. Das hat nicht nur einen Touchscreen sondern in der Mittelkonsole eine Touchpad wie man es von Laptops kennt. Technikverliebte kommen im Eclipse Cross also voll auf ihre Kosten; der Komfort kommt aber auch nicht zu kurz.

Wir sitzen bequem und auch hinten gibt es Platz für Menschen mit Beinen, nur der Kofferraum ist etwas klein für ein SUV mit seinen 378 Litern. Dafür lassen sich die Rücksitze auch einzeln umklappen, was uns dann insgesamt 485 bis 1.159 Liter bringt.

Echt ein bisschen sportlich

Die Straßenlage ist jedenfalls für ein SUV sehr gut, das CVT-Getriebe dreht den Motor schön hoch und wir sind teilweise recht sportlich unterwegs. So sportlich es halt mit einem SUV geht, und ein bisschen trauen muss man sich anfangs in einigen Kurven schon. Man merkt aber rasch, dass nicht zuletzt dank des Vierradantriebs dem Wagen einiges zumutbar ist.

Übrigens Allradantrieb: Der hat drei verschiedene Modi. Neben Automatisch lässt er sich auch gezielt für Schnee und Schotter einstellen. Dazu erlaubt die 360-Grad-Kamera einen Blick von oben auf die Seite des Fahrzeugs, was die Offroadfähigkeiten unterstreichen soll. Falls man etwa mal einen Abgrund entlang fährt. Getestet haben wir das alles nicht: Im Mai gibt es im Wienerwald selten Schnee, Klippen sowieso nicht und Schotter wollten wir dem schönen Lack nicht zumuten.

"Wir brauchen weniger Bass, Mann!"

Eine Premiere haben wir dafür aber erlebt: Erstmals haben wir uns bei einem standardmäßig verbauten Soundsystem gedacht "Hmmm, wir brauchen echt weniger Bass" und diesen zurückgedreht. Wirklich beeindruckend. Dafür überrascht aber, dass die Freisprecheinrichtung zu leise ist. Auf der Autobahn hat man Schwierigkeiten, den Gesprächspartner zu verstehen. Die Warnhinweise piepsen dafür aber wieder recht laut und zu oft.

Klar, der Eclipse Cross meint es ja nur gut mit uns, aber wenn wir nach dem Einsteigen den Motor starten, dann braucht uns der Wagen nicht gleich anmaulen, dass wir noch nicht angeschnallt sind. Wissen wir, machen wir ja gleich. Und es gibt noch ein, zwei ähnliche Situationen.

Aber da sind wir jetzt ein bisschen beim Haar-in-der-Suppe-Suchen. Denn insgesamt hat uns der Eclipse Cross Spaß gemacht und das Preis-Leistungs-Verhältnis hat uns wirklich gefallen.