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Mittelerde: Schatten des Krieges im Test

Heute Redaktion
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Waldläufer Talion und Elbengeist Celembrimbor sind endlich wieder zurück auf heimischen Konsolen und versohlen Sauron und seinem Ork-Gefolge erneut ordentlich den Hintern.

Drei lange Jahre mussten Fans des Action-Spektakels "Mittelerde: Mordors Schatten" auf eine Fortsetzung warten. Nun ist es aber endlich so weit und Fantasy-Liebhaber können seit dem 10. Oktober wieder munter auf Orks, Uruks, Trolle und andere Wesen aus der Welt von J.R.R. Tolkien ordentlich draufhauen. Doch hat sich die Warterei für die Fans auf das Spiel für PlayStation 4, Xbox One und PC auch wirklich gelohnt? In unserem Test verraten wir es euch!

Es war sicher eine der großen Überraschungen was uns das Entwickler-Studio Monolith Productions im Jahr 2014 mit dem Action-Adventure-Spiel "Mittelerde: Mordors Schatten" auf die Bildschirme zauberte. Die Geschichte rund um den Waldläufer Talion und dem Elbengeist Celebrimbor begeisterte sowohl Fans als auch Kritiker. Vor allem das Nemesis-System, bei dem sich die Bösewichte an das jeweilige Vorgehen und Verhalten des Spielers anpassen, wurde hochgelobt.

Doch während die Spieler auch an der Grafik, der Open-World und dem Soundtrack nicht wirklich etwas auszusetzen hatten, bemängelten sie doch die maue Handlung des Spiels. Vielen war vor allem das Ende von "Mordors Schatten" ein Dorn im Auge. Eine Kritik, die sich die Entwickler offensichtlich zu Herzen genommen haben, denn an einer mauen Story mangelt es in "Mittelerde: Schatten des Krieges" sicher nicht.

Talion und Celembrimbor sorgen für Wirbel

Die Fortsetzung rund um die Geschichte von Talion und Celebrimbor beginnt direkt dort, wo der erste Teil damals aufgehört hat. Der Waldläufer und sein treuer Begleiter haben zwar einem Großteil von Saurons Schergen bereits so richtig die Hölle heiß gemacht und für ordentlich Wirbel in den Ork-Reihen gesorgt, mit ihrer Arbeit fertig sind sie deshalb aber noch lange nicht.

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Noch bevor das Game überhaupt beginnt, bekommen die Spieler in einem Einführungsvideo die wichtigsten Geschehnissen präsentiert, die bisher passiert sind. Eine Zusammenfassung des ersten Teils sozusagen. Das ist nicht nur für Neueinsteiger äußerst hilfreich, sondern auch für Spieler, die den Vorgänger zwar schon gespielt haben, sich aber nicht mehr richtig an die Story erinnern können.

Überlegtes Vorgehen

Danach geht es im Prolog auch gleich ans Eingemachte und man darf seine Ork-Metzel-Skills unter Beweis stellen. Auch hier machen die Entwickler gleich vieles richtig und geben nützliche Tipps, wie man das Ork-Gefolge von Sauron effektiv bezwingen kann. Denn wer wild drauflos zu schnetzeln beginnt, kommt zwar noch am Anfang vermutlich an sein Ziel, wirklich helfen wird ihm diese Taktik im weiteren Spielverlauf aber nicht.

Auch beim zweiten Teil setzen die Entwickler dabei vor allem wieder auf das Nemesis-System, das für "Mittelerde: Schatten des Krieges" noch einmal weiterentwickelt und erweitert wurde. Das Gefolge von Sauron passt sich dabei auch bei der Fortsetzung genau an das Verhalten des Spielers an und ändert seine Vorgehensweise.

Orks machen Karriere

Dass die Ork-Schergen auf unsere Spieltechnik reagiert, fällt vor allem dann auf, wenn Talion von einem Bösewicht besiegt wird. Denn als "Belohnung" für unser Scheitern, steigt der jeweilige Ork, Uruk-hai oder Troll in der Rangfolge von Sauron weiter auf und klettert quasi auf der Karriereleiter einen Schritt nach oben.

Der Spieler hat dann zwar die Möglichkeit sich an diesem Unhold wieder zu rächen, gleich vorgehen, wie beim ersten Mal, sollter er dabei aber nicht. Denn auch der Bösewicht hat dazugelernt und wird sich nicht noch einmal so einfach, beispielsweise von oben oder mit einem Pfeil, überraschen lassen. Die Taktik muss also bewusst geändert werden, um zum erwünschten Ziel zu gelangen.

Talion wird stärker, Gegner auch

Werden Gegner erfolgreich besiegt, gibt es natürlich ordentlich Erfahrungspunkte dafür, mit denen die Fähigkeiten von Talion und Celebrimbor verbessert und auch angepasst werden. Daneben sorgen auch diverse Fähigkeitspunkte von Bösewichten, die diese nach ihrem Tod für uns liegen lassen, dafür, dass wir den Charakter weiter verbessern können.

Durch das Besiegen von Hauptmännern kann Elbengeist mächtige Rüstungen schmieden, mit denen der Spieler seine Ausrüstung nach und nach verbessern kann. Und das ist auch bitter nötig!

Denn mit fortlaufender Handlung werden nicht nur der Waldläufer und sein Elbengeist immer stärker, sondern auch ihre Gegner. So lernen wir zwar Bestien und andere Bösewichte zu zähmen, die wir für unsere Armee verpflichten und gegen Sauron einsetzen können, doch auch die Orks bleiben bei ihrem Verhalten nicht auf der Strecke stehen.

Monolith und das Erfolgsrezept

"Mittelerde: Schatten des Krieges" macht beim Gameplay vieles richtig und setzt die Action-Szenen gekonnt in Szene. Das Kampfsystem erinnert dabei stark an die "Batman: Arkham"-Spielreihe. Und auch Einflüsse von "Assassin's Creed" kommen besonders beim Klettern und Schleichen zum Vorschein. Das stört aber keineswegs und zeigt nur um so mehr, dass Monolith auf jene Erfolgsrezepte von Games setzt, die sich bereits bei Spielern bewährt haben.

Neben der Grafik und dem Gameplay hat der zweite Teil der "Mordor"-Spiele diesmal auch bei der Handlung einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Vor allem bei diversen Nebenmissionen kann der Spieler nicht nur weitere Erfahrung sammeln, sondern bekommt auch einen tieferen Einblick in die Welt von Mittelerde.

Zwar wiederholt sich die "Ork"-Meuchelei mit der Zeit, Langeweile kommt deshalb aber nicht auf. Vor allem weil im späteren Spielverlauf Drachen und ein gewaltiger Balrog uns das Leben in Mittelerde etwas verschönern und uns den Mund offen stehen lassen.

Geglückte Fortsetzung

Monolith-Studios ist mit "Mittelerde: Schatten des Krieges" die geglückte Fortsetzung zu ihrem Erfolgsspiel "Mittelerde: Mordors Schatten" gelungen. Wer bereits mit dem ersten Teil seine Freude gehabt hat, wird auch bei diesem Game nicht enttäuscht werden. Fantasy-Fans können ohne Bedenken zugreifen, sie werden mit Sicherheit begeistert sein. Und auch Spieler, die noch nicht so sehr mit dem Universum von "Der Herr der Ringe" vertraut sind, erhalten vielleicht durch "Schatten des Krieges" einen Einblick in die sagenhafte Welt von J.R.R. Tolkien.

Kritisiert wurden einzig die enthaltenen optionalen Mikrotransaktionen - allerdings braucht man diese weder um ans Ende des Spiels zu gelangen, noch um einen entscheidenden Vorteil zu haben. Jetzt können Spieler nur mehr hoffen, dass es nicht weitere drei lange Jahre dauert, bis ein weiterer Teil aus Mittelerde den Weg auf die heimischen Konsolen und den PC findet. Den Sauron und seinem Gefolge das Leben ordentlich zur Hölle zu machen, davon kann man einfach nicht genug bekommen. Bitte mehr davon... und zwar schnell! (rfi/wil)