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Möbel für ORF: Teuerster Anbieter bekam Zuschlag

Heute Redaktion
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Bild: ORF

Bis 2020 soll am Küniglberg das neue multimediale ORF-Zentrum entstehen. Budget: 303 Millionen Euro. Für die Möblierung wurde am 27. Juli 2015 ein EU-weiter Vergabeauftrag ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Schweizer Firma Vitra. Vier Anbieter waren günstiger.

Tische, Schränke, Rollcontainer – die Möbel für rund 1.600 Mitarbeiter am Küniglberg hat der ORF europaweit gesucht. Zwei nicht einfach unter einen Hut zu bringende Ziele: Top- Qualität und günstiger Preis. Aus "Heute" vorliegenden Unterlagen geht hervor, dass der teuerste von fünf Bietern den Zuschlag erhielt: 9,7 Millionen Euro für Vitra aus der Schweiz, 3,7 Millionen Euro über dem österreichischen Bestbieter "hali" (6 Mio. ). Dazwischen lagen Svoboda (6,3), Assmann (7,1) und Bene (8,3).

Das Qualitätsranking führten Bene und Vitra an. Svoboda und "hali" klagten gegen die ORF-Entscheidung beim Verwaltungsgericht, blitzten aber ab. Der ORF dazu gegenüber "Heute": "ORF-Vergaben werden nach den Bestimmungen des Vergabegesetzes durchgeführt. Gesetzeskonform werden Bieter, die die vorgegebenen Kriterien nicht erfüllen, ausgeschieden. Alle Einsprüche wurden von Gerichten abgewiesen."

Günther Marchtrenker, Geschäftsführer bei "hali" - und nach einer Unternehmensübernahme nun auch bei Svoboda - zu "Heute": "Bei hali ist es an einem Formfehler gescheitert." Marchtrenker vermutet, dass ein Gutachter engagiert wurde, der besonders genau hingeschaut hat. "Wenn Sie lange genug suchen, finden Sie bei jedem einen Formfehler." Die Ausscheidung aus dem Vergabeverfahren habe man akzeptiert, nur bei Svoboda stehe noch ein Rechtsmittel aus. Das dürfte die Vergabe an die Firma Vitra allerdings nicht mehr beeinflussen.

(enu, pic)