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"Volle Verantwortung" für Mord an Khashoggi

Heute Redaktion
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Mohammed bin Salman, Kronprinz von Saudi-Arabien, hat sich in einem Interview zum Mord an Jamal Khashoggi geäußerst – und vor einer Eskalation gewarnt.

In einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehsender CBS sagte Mohammed bin Salman auf die Frage, ob er die Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi im vergangenen Jahr angeordnet habe: "absolut nicht." Den Mord an dem regierungskritischen Journalisten bezeichnete er als "abscheulich".

Angesichts dessen, dass die Tat von Mitarbeitern der Regierung verübt worden sei, übernehme er aber "volle Verantwortung", fügte Mohammed an. "Wenn eine Straftat gegen einen saudi-arabischen Bürger von Regierungsbeamten verübt wird, muss ich die Verantwortung übernehmen. Das war ein Fehler."

Warnung vor Eskalation

Weiter hat Saudi-Arabiens Kronprinz vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran gewarnt. Ein Krieg mit dem Iran hätte verheerende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft.

Er bevorzuge eine nichtmilitärische Lösung zur Beilegung der Spannungen mit Teheran, sagte Mohammed weiter. "Wenn die Welt keine starken und entschlossenen Maßnahmen findet, um den Iran abzuschrecken, droht uns eine weitere Eskalation, die die globalen Interessen bedroht", sagte Salman dem Sender. In diesem Falle würden die Ölversorgung unterbrochen und die Ölpreise in "unvorstellbarer" Weise ansteigen, warnte der Prinz.

Die Angriffe auf saudi-arabische Ölanlagen Mitte September, für die sein Land den Iran verantwortlich machte, bezeichnete Mohammed als "dumm". Zu den Angriffen hatten sich die jemenitischen Huthi-Rebellen bekannt.

Die USA, Saudi-Arabien und mehrere europäische Regierungen, darunter Deutschland, machten indes den Iran verantwortlich. Teheran weist jede Verantwortung für die Angriffe zurück.