Schulkonten kosten 66.000 € Steuergeld

Per Gesetz haben alle Konten von Bundesschulen im Regelfall über die Bawag P.S.K. zu laufen. Der Bank zahlt die Republik rund 66.000 Euro im Jahr. Dafür gibt es noch nicht einmal E-Banking.
Schulveranstaltungen wie etwa Ausflüge bedeuten für Österreichs Lehrer vor allem eines: viel Bürokratie! Einen Grund dafür deckten die Neos nun via parlamentarischer Anfrage auf: Alle Ausflugskonten von Bundesschulen, die früher die Postsparkasse führte, müssen heute bei deren Rechtsnachfolgerin Bawag P.S.K. angelegt werden, legt das Schulorganisationsgesetz fest. Bedeutet:
Über 1.500 Schulkonten
Die Bawag hält über 1.500 Schulkonten denn diese dürfen nur in "Ausnahmefällen" über andere Banken laufen. Nie aber, wenn es um Schulveranstaltungen geht.
Kaum Lehrer-Rechte
Auf die Konten haben nur Schulleiter Zugriff. Für Ausflüge müssen daher Nebenkonten eingerichtet werden, damit auch Lehrer Geldgeschäfte managen können. Folge: noch mehr gebührenpflichtige Konten.
Hohe Kosten
Jedes dieser Schulkonten kostet den Steuerzahler elf Euro im Quartal. Macht pro Jahr insgesamt 66.000 Euro.
Kein E-Banking
Überweisungen auf und von diesen Schulkonten sind ausschließlich am Schalter (!) einer Bawag-Filiale oder beim Postpartner möglich. E-Banking, im Jahr 2019 längst Standard, gibt es für Schulen immer noch nicht. Lehrer müssen persönlich zur Bank.
Angesichts dieses "Bürokratie-Monsters" plädiert Neos-Bildungssprecher Douglas Hoyos im "Heute"-Talk für mehr finanzielle Freiheiten der Schulen: "Wir brauchen keine teure und absurde Bürokratie, sondern mehr Freiheit. Das gilt auch für Schulkonten."
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(mat)
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