Österreich

Mord an Manuela: So lief der erste Prozesstag

Heute Redaktion
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Der abscheuliche Mord an Manuela K. (16) an einem kalten Jännermorgen hatte die Neustädter Bevölkerung geschockt - gestern sagte ihr Ex-Freund vor Gericht: „Ich habe Fehler gemacht, bin kein Mörder."

Unter großem Medienrummel schlich Yazan A. (20) gestern in den sehr gut gefüllten Wr. Neustädter Schwurgerichtssaal. Der Inhalt der Anklage war nichts für zarte Gemüter: Rasend vor Eifersucht soll der Syrer seine Ex in den Morgenstunden des 13. Jänners im Wodica-Park, 300 Meter von deren elterlichen Wohnung entfernt, am Heimweg abgepasst, mit einem Gürtel erdrosselt, die Leiche des jungen Mädchens noch geschändet und schließlich unter Ästen verscharrt haben.

Andreas Reichenbach hatte die überaus schwierige Aufgabe den Syrer zu verteidigen, sprach von Zärtlichkeiten, die man auf der Parkbank ausgetauscht hätte. Dabei beichtete Yazan A. laut eigenen Angaben eine Affäre, Manuela sprang wütend auf, soll alkoholbedingt das Gleichgewicht verloren haben und mit dem Hals auf die Kante der Bank gestürzt sein. „Ich habe danach minutenlang auf sie eingeredet, bekam Panik, sie sah aus wie eine Leiche. Ich habe Fehler gemacht, aber keinen Mord begangen", beteuerte der 20-Jährige.

Urteil am Donnerstag

Der Richter warf ein, dass die Unfallversion nicht mit den Verletzungen kompatibel und medizinisch unmöglich wäre. Der Syrer trotzig: „Ich habe Ihnen das, was passiert ist, erzählt." Laut Anwalt Andreas Reichenbach hatte bei einer Gedenkveranstaltung in Wr. Neustadt ein Ägypter den Mord gestanden: "Er schrie - ich bin der Mörder. Nur wurde der Mann als psychisch labil abgetan, dem wurde gar nicht nachgegangen." Denn für den Advokat bleibt weiterhin offen: Wann genau starb Manuela (Anm.: es gibt keinen Todeszeitpunkt) und woher stammen die fremden DNA-Spuren bzw. Mischspuren (Anm.: die sogar am Gürtel gefunden wurden).

Laut Zeugen war die Beziehung monatelang vorbei, aber Yazan A. stellte Manuela nach, wurde abgewiesen - ihr mutmaßliches Todesurteil. Fortsetzung morgen, Urteil: am Donnerstag. Dem jungen Syrer drohen bis zu 15 Jahre Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.

Übrigens: Auch der Bruder von Yazan A. sitzt nach einem Raubüberfall in Haft - mehr dazu hier.