Österreich
20 Jahre für Hexen-Mord laut Staatsanwältin "zu wenig"
Ein Frauentrio aus Villach (Ktn.) steht am Mittwoch erneut wegen Mordes, Brandstiftung und Betrugs vor Gericht. Der Grund: Zwei Urteile wären zu mild.
Auf den Tag genau vor einem Jahr wurde eine okkulte Frauenbande am Landesgericht Klagenfurt wegen Mordes an einer Pensionistin (72), Brandstiftung und Betrugs schuldig gesprochen. Der Oberste Gerichtshof bestätigte die Schuldsprüche der drei "Hexen", wie sie von Medien genannt wurden, im August.
Die Hauptangeklagte (50) bekam eine lebenslange Haftstrafe. Wegen einer Persönlichkeitsstörung und "seelischer Abartigkeit höheren Grades" wurde sie in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Bei ihr bestehe höchste Gefahr neuerlicher Straftaten bis hin zum Mord.
Lebenslang für Staatsanwaltschaft "zu gering"
Die Zweitangeklagte, eine gebürtige Ungarin (46), habe das Opfer erwürgt und mehrere Brände gelegt. Sie fasste 20 Jahre Haft aus. Auch sie wurde in eine Anstalt eingewiesen. Sie behauptete, die Haupttäterin habe ihr die Taten befohlen. Die 64-jährige Drittangeklagte wurde nicht wegen Mordes belangt. Wegen Betrugs und Beihilfe zur Brandstiftung kam sie mit drei Jahren teilbedingter Haft davon.
Staatsanwältin Bettina Dumpelnik will die Strafen gegen die Zweit- und Drittangeklagte noch verhandeln, "sie seien zu niedrig", heißt es in einem Bericht der "Kleine Zeitung".