Gesundheit

Mordanklage – Mädchen stirbt an Kopfläusen

Die Mutter und die Oma der 9-Jährigen wurden wegen Mordes angeklagt, nachdem das Kind an den Symptomen eines schweren Läusebefalls gestorben war.

Sabine Primes
Symbolbild
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Die Feuerwehr von Tucson reagierte am Morgen des 22. März 2022 auf einen Notruf über ein nicht ansprechbares Kind in einem Haus der East Golf Links Road. Das Mädchen aus Tucson, Arizona (USA) wurde von Sanitätern nicht ansprechbar aufgefunden, "mit einer großen Anzahl von Läusen auf ihrem Gesicht", wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Als die Rettungskräfte bei der Wohnanlage ankamen, entdeckten sie ein bewusstloses 9-jähriges Mädchen und verständigten die Polizei. Leider gelang es den Sanitätern nicht, das Mädchen wiederzubeleben. Es wurde noch am Tatort für tot erklärt.

Kopfläuse sind winzige Parasiten, die sich im Haar einnisten und sich von Blut aus der Kopfhaut ernähren. Ihre Bisse können jucken. Davon abgesehen sind sie aber harmlos. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Kopfläuse vermehren und verbreiten sich schnell. Als ungebetene Gäste sind sie oft in Kindergärten und Schulen zu finden. Es gibt verschiedene Behandlungen, mit denen man die kleinen Blutsauger loswird.

Auch Geschwister vernachlässigt

Die Mutter des Mädchens, Sandra Kraykovich (38), und Elizabeth Kraykovich (64) wurden wegen Mordes angeklagt, nachdem sie zunächst wegen Kindesmissbrauchs verhaftet worden waren, berichtet "Law and Crime".

In einer Polizei-Befragung gab Mutter Sandra an, dass ihre Tochter an Blutarmut gelitten hätte und seit etwa dem 15. März 2022 Symptome wie Atembeschwerden, Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Gleichgewichtsstörungen gehabt habe. Textnachrichten, die auf den Telefonen der Frauen sichergestellt wurden, zeigten, dass sie sich wegen der Symptome des Kindes nicht in ärztliche Behandlung begeben hatten. Großmutter Elizabeth beschuldigte ihre Tochter, mehr daran interessiert zu sein, mit ihrem Freund herumzuhängen, als sich um ihr krankes Kind zu kümmern.

Im Zuge der Befragung wurde der Mutter klar, dass ihre Tochter noch leben würde, wenn sie sich in ärztliche Behandlung begeben hätte. Sie hätte sich helfen lassen sollen, habe es aber wegen des Läusebefalls nicht getan. Sandra und Elizabeth wurden im März verhaftet und zunächst wegen schwerer Kindesmisshandlung im Zusammenhang mit der Behandlung der 11 und 13 Jahre alten Geschwister angeklagt. Berichten der Polizei zufolge litten beide Kinder auch unter einem starken Läusebefall. Sie wurden in die Obhut anderer Familienmitglieder gegeben.

Daran starb das Mädchen

Die Obduktion ergab, dass das junge Mädchen an Blutarmut in Verbindung mit einer Infektion durch Läusebefall starb und dass Unterernährung zu ihrem Tod beitrug. Zudem hatte das Mädchen eine Flüssigkeitsansammlung in der Lunge, eine Lebernekrose und einen Eisenmangel. Laut einem der älteren Geschwister soll die Mutter versucht haben, die Läuse mit Mundwasser zu behandeln.