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Haftbefehl gegen Ex-Berater des Kronprinzen

Die Staatsanwaltschaft von Ankara hat im Mordfall Jamal Khashoggi die Festnahme von zwei Vertrauten des saudischen Kronprinzen beantragt.

Heute Redaktion
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Saudi-Arabiens Kronprinz  Mohammed bin Salman Al-Saud
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman Al-Saud
Bild: picturedesk.com

Die Türkei fordert schon seit Wochen von Saudi-Arabien die Auslieferung von 18 Verdächtigen im Fall des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi, um ihnen den Prozess machen zu können. Doch Riad weigerte sich bisher.

Jetzt erhöht Ankara den Druck: Die Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch die Festnahme von zwei Ex-Beratern des Kronprinzen angeordnet. Die beiden ehemaligen königlichen Vertrauten Ahmed al-Asiri und Saud al-Kahtani sollen "zu den Planern des Vorfalls" gehören.

Kahtani gehörte als Medienberater zu den engsten Vertrauten des Kronprinzen. Am 20. Oktober wurde er seines Postens enthoben. Khashoggi warf ihm Anfang des Jahres in einem Bericht in der "Washington Post" vor, "schwarze Listen" über kritische Journalisten zu führen und Reporter einzuschüchtern.

Vorwürfe gegen Kronprinz

Kronprinz Mohammed wird verdächtigt, den Mord an Khashoggi Anfang Oktober im saudiarabischen Konsulat in Istanbul angeordnet oder zumindest davon gewusst zu haben. Der im US-Exil lebende Kolumnist der "Washington Post" hatte dort nur Dokumente für seine Hochzeit abholen wollen, wurde aber von einem saudischen Killer-Kommando erwartet. Dies gab Riad mittlerweile zu, beteuert jedoch, dass der mächtige Mohammad bin Salman nichts davon gewusst habe.

(red)