Österreich

Mordfall Michelle: "Habe einen Mord gemacht!

Heute Redaktion
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Mittwochabend soll das Urteil fallen. Ein Geschworenen-Gericht muss darüber entscheiden ob, der 18-jährige Saber A. des Mordes schuldig gesprochen wird.

Der zweite und letzte Tag im Gerichsverfahren um die mit einem Messerstich getötete Michelle F. hat gestartet. Ihr Ex-Freund Saber A. steht im Verdacht die 16-Jährige Anfang Dezember letzten Jahres in ihrem Kinderzimmer erstochen zu haben. Ein einziger Stich in die Lunge führte zum Tod.

Der mittlerweile 18-jährige Afghane zeigte sich Dienstag ruhig und gefasst. Auf Fragen zum Tathergang ging er allerdings nicht ein, sagte nur immer wieder er könne sich nicht erinnern.

Alkohol im Spiel

Bei seiner ersten und einzigen Einvernahme gab Saber A. an sich Stunden vor der Tat mit Michelle im Kinderzimmer zurückgezogen zu haben. Es wurde diskutiert – über die Beziehung. Immer wieder waren die beiden Teenager zusammengekommen, trennten sich aber nach kurzer Zeit wieder.

Grund für das ständige On-Off soll die Eifersucht des 18-Jährigen gewesen sein, der Michelle immer wieder den Kontakt zu anderen Burschen verboten haben soll.

Im Kinderzimmer soll auch Alkohol geflossen sein. Schließlich soll Michelle gesagt haben, dass sie ihn hasse. Am Abend des 8. Dezembers gegen 18.30 soll es dann zur Tat gekommen sein. Zum Ablauf wollte sich Saber A. nicht äußern, laut Verhörprotokoll soll er aber angegeben haben, dass er Michelle ein Messer geholt habe. Damit wollte sie sich einen Verband an ihrem Fuß entfernen.

In Ohnmachtsanfall mit Messer auf Opfer gestürzt

Im Rausch soll sich der damals 17-Jährige übergeben haben. Er sei ohnmächtig geworden und daraufhin mit dem Messer auf Michelle gestürzt. Als er wieder zu sich gekommen war, sei sie tot gewesen. Dem widerspricht der gerichtsmedizinische Sachverständige Fabio Monticelli. Der Stich sei mit großer Wucht ausgeführt worden, dazu sei man bei einem Ohnmachtsanfall nicht in der Lage.

Das Messer fanden Ermittler in einem Plüschtier der Getöteten. Das Messer steckte in einem Einhorn. Warum er es dort deponiert hatte – auch darauf gab es keine Antwort, außer "ich weiß es nicht".

"Ich habe einen Mord gemacht"

Schließlich wurden noch Audiodaten die auf dem Handy von Saber A. und Michelle gefunden wurden, vorgespielt. Während das spätere Opfer unter Tags noch davon sprach, dass sie den Angeklagten hasse, war dieser nach der Tat mit folgenden Worten zu hören: "Ich habe einen Mord gemacht", "Gott vergibt mir nicht" und "Ich entschuldige mich".

"Täter verdrängt die Tat"

Schließlich präsentierte Adelheid Kastner ihr psychiatrisches Gutachten. "Er ging bei seiner Tat klar strukturiert vor, er war auch nicht durch Alkohol beeinträchtigt", sagte sie. Sie glaubt auch nicht, dass sich der Bursch nicht an die Tat erinnern kann. "Ich denke eher, dass er die Tat verdrängt", meinte sie.

Kastner empfahl, Saber A. im Falle einer Verurteilung nicht in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher unterzubringen.

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