Wien

Mordverdächtiger Bierwirt will weiter nichts sagen

Auch acht Tage nach der Tat hüllt sich der Bierwirt weiter in Schweigen. Währenddessen trauern Angehörige um Marija.

Leo Stempfl
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Der "Bierwirt"am Montag, 11. Jänner 2021, vor der Fortsetzung des Prozesses gegen Sigi Maurer.
Der "Bierwirt"am Montag, 11. Jänner 2021, vor der Fortsetzung des Prozesses gegen Sigi Maurer.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

"Er hat gewartet, bis die Tür aufging, die Kinder hinausgestürmt sind und dann auf sie geschossen", schildert der Bruder der getöteten Marija (35) im Interview. Die Familie wird wohl ewig lang leiden. Doch auch Arbeitskollegen war sie gleichzeitig eine gute Freundin. Sie war "immer fröhlich, immer hilfsbereit. Die Kinder bedeuteten ihr alles."

Diese beiden, zwei und 13 Jahre alt, werden wohl ohne Eltern aufwachsen. Täter ist vermutlich der 42-jährige Vater, als Anlass für die Bluttat sieht Marijas Bruder die endgültige Trennung. In den wenigen Minuten, bis die Polizei eintraf, soll sich der Bierwirt im Innenhof des Gemeindebaus drei Promille angetrunken haben. Bei der Verhaftung wurde er ohnmächtig.

Er schweigt

Das alles ist nun über eine Woche her, doch der Tatverdächtige, für den die Unschuldsvermutung gilt, hüllt sich weiter in Schweigen. "Nach einem Gespräch in der U-Haft steht fest, dass er aufgrund seines schlechten Zustands weiter in Behandlung bleibt und somit weiterhin keine Erklärung abgeben wird", so Verteidiger Gregor Klammer am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur "APA".

Wann sich der Zustand des mutmaßlichen Täters bessern wird, oder wodurch sich seine Beschwerden konkret manifestieren, blieb mit Verweis auf den Datenschutz unbeantwortet. "Zudem erlaubt der aktuelle Stand des Ermittlungsverfahrens derzeit keinen weiteren Kommentar zu den Geschehnissen", fügt Klammer an.

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