Niederösterreich

5 Stiche bei Geburtstagsfeier: 5 Jahre Haft für Vater 

Bei der Geburtstagsfeier des Sohnes stach ein Kosovo-Albaner (39) auf seinen Schwiegervater ein. Jetzt musste er vor Gericht.

Teilen
Angeklagter vor Gericht
Angeklagter vor Gericht
salpa

Wegen versuchten Mordes an seinem Schwiegervater im Dezember in Bad Fischau (Wr. Neustadt) musste ein 39-jähriger Kosovo-Albaner heute in Wr. Neustadt vors Schwurgericht.

Der 39-Jährige und sein Frau hatten ein angespanntes Verhältnis zu den Schwiegereltern. Vor allem zwischen dem 39-Jährigen und dem Schwiegervater war die Stimmung vergiftet. Der 39-Jährige hatte am Abend des 8. Dezembers alles für den Geburtstag seines Sohnes (geht noch zur Schule, Anm.) zu Hause in Bad Fischau vorbereitet. 

Schwiegervater setzte sich durch

Nachdem die Schwiegereltern eingetroffen waren, begannen indes die Diskussionen. Denn der dominante Schwiegervater meinte: "Kommt, steht auf, wir fahren alle zum Fischessen nach Sopron." Schließlich setzte sich der Schwiegervater durch, die Runde machte sich für die Abfahrt bereit.

Und genau im Zuge der Abfahrt bzw. kurz davor zückte der 39-jährige Hilfsarbeiter ein Klappmesser (Anm.: hat er als Handwerker immer einstecken) und stach damit fünf Mal auf den verhassten Senior ein.

Mordversuch oder nicht?

Das Opfer erlitt drei leichtere und zwei schwere Stichverletzungen, überlebte dank einer Not-Operation im Krankenhaus ("Heute" berichtete).

Vor Gericht galt es vor allem zu klären, ob der Angriff tatsächlich ein Mordversuch oder absichtlich schwere Körperverletzung war.

Hauchdünne Entscheidung

Die Entscheidung, ob Mordversuch (Anm.: und somit theoretisch eine lebenslange Haftstrafe) oder nicht, fiel denkbar knapp zugunsten des Angeklagten aus: Nur für vier der acht Geschworenen war es ein Mordversuch - also ging die Mordversuchsfrage mit 4:4-Stimmen aus. Und bei Gleichstand wird immer zugunsten des Angeklagten entschieden. Schließlich blieb eine absichtlich schwere Körperverletzung übrig. Das Urteil: Fünf Jahre Haft (nicht rechtskräftig).

Detail am Rande: Mit dem heutigen Tag ist der 39-Jährige genau ein halbes Jahr in Untersuchungshaft. Seine Gattin und seine Familie sollen ihn kein einziges Mal besucht haben. Nur der Bruder aus Deutschland besuchte den Messerstecher.

Mehr zum Thema