Golfschläger-Mordversuch vor Balkan-Club "war Unfall"

Nun werden immer mehr Details zum Mordversuch in Wien-Favoriten bekannt. Nachdem bereits einen Tag nach dem Vorfall zwei der vier verdächtigen Männer auf freiem Fuß waren, wurde jetzt ein weiterer Verdächtiger zu der Gewalteskalation befragt. Die Version des Wieners hört sich allerdings ganz anders an, als bislang angenommen.

Nachdem es vor dem Club selbst zu einer wilden Schlägerei kam, setzte sich einer der beteiligten Männer blutüberströmt in einen roten Seat. Sein gehandicapter Freund, er ist "Heute"-Infos zufolge zu 70 Prozent behindert, wollte ihn mit dem Auto so rasch wie möglich ins Krankenhaus bringen. Als er losfuhr, hatte der Beifahrer eigenen Angaben zufolge plötzlich das Gefühl, er würde an seinem eigenen Blut ersticken und griff deshalb seinem Freund ins Lenkrad. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Der Seat geriet außer Kontrolle und rammte das 24-jährige Opfer, das wenige Augenblicke später mit einem Golfschläger regelrecht malträtiert wurde.

Doch auch hier erzählt der Verhaftete eine andere Version der Geschichte. Demnach soll im selben Moment ein BMW stehen geblieben und aus dem Fahrzeug eine Gruppe Männer gesprungen sein. Ein der Polizei bislang Unbekannter holte demnach  den besagten Golfschläger aus dem Auto und prügelte damit auf den 24-jährigen Wiener ein. Ob der Schläger zu Fuß nachkam, oder aus dem BMW stieg - an das kann sich der befragte Verdächtige nicht mehr genau erinnern.

Nach dem Gewaltrausch flüchtete der Angreifer jedenfalls vom Tatort. Wie er von dort aber wegkam, ist ungeklärt. Als die Polizeibeamten vor Ort eintraf, konnten die Beamten vier Tatverdächtige mit blutgetränkter Kleidung in einem roten Seat anhalten und festnehmen. Nun sucht die Polizei nach dem neuen Verdächtigen, der zugeschlagen haben soll.

Mehrere Verletzte nach Geburtstagsparty im "Club Village"

Was die eigentlichen Hintergründe für die Schlägerei nach einer Geburtstagsfeier im "Club Village" waren, muss nun ermittelt werden. Ersten Informationen zufolge traf eine Gruppe mehrerer Partytiger im Alter zwischen 16 und 39 Jahren vor der Lokalität mit einer anderen Partie zusammen. Es kam zum Streit und schließlich zur Attacke mit einer zerbrochenen Glasflasche. Bei der Prügelei zog sich einer der Beteiligten einen offenen Nasenbeinbruch, ein anderer eine Platzwunde am Kopf zu. Bei dem 24-Jährigen, der später angefahren wurde, diagnostizierten Ärzte einen äußerst schmerzhaften Unterschenkelbruch.

Die vier verdächtigten Burschen (19, Stbg: Ö; sowie 18, 18, 26, alle Stbg: Serbien) werden von den Star-Anwälten Nikolaus Rast, Philipp Wolm und Christian Werner vertreten. Der Fahrer des Seats und sein Beifahrer sitzen derzeit in Haft. Sie sollen noch am Mittwoch von der Haftrichterin befragt werden. Ob sie allerdings enthaftet werden, ist unklar. Die Ermittlungen der Exekutive laufen nun wegen absichtlich schwerer Körperverletzung und nicht mehr wie zuvor wegen versuchten Mordes. Für alle vier gilt die Unschuldsvermutung.