Politik

Mückstein verdoppelt Gelder für Gesundheitsförderung

Das Gesundheitsministerium will in Zukunft einen stärkeren Fokus auf die Gesundheitsförderung legen. Dafür wird Geld locker gemacht.

Roman Palman
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Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
Isabelle Ouvrard / SEPA.Media / picturedesk.com

Gesundheit und soziale Situation müssten viel stärker zusammen gedacht werden, erklärt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch gegenüber dem Ö1 "Morgenjournal". Der Fachbegriff dazu: Soziale Verschreibung.

Mückstein nennt auch ein Beispiel: Ein älterer Mann, der nach Tod seiner Frau immer im Gasthaus isst. Er wird immer dicker, sozial isoliert und dann auch krank – er braucht in erster Linie vielleicht nicht einen Arzt oder Ärztin, sondern vielleicht ein paar mal einen Sozialarbeiter und eine Diätologin. Daran erkenne man, dass Lebensumstände zu Krankheit führen können.

"Es braucht dann eben spezielle Angebote, zum Beispiel in Primärversorgungszentren", sagt der Sozialminister. Eine solche Umsetzung soll vorerst in Modellregionen erprobt werden. Sogenannten Link Workers sollen sich um die soziale Heilung kümmern und Kontakte herstellen.

Geldmittel des Bundes fast verdoppelt

Für 2021 sind nun zusätzlich 6 Millionen Euro für Gesundheitsförderung vorgesehen. Das ist beinahe eine Verdopplung dessen, was bisher vom Bund an Geld locker gemacht wurde.

Die gesamten Ausgaben der öffentlichen Hand, die auch von Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen stammen, steigen in diesem Bereich somit um 15 Prozent. Bisher lagen diese bei 45 Millionen Euro.

"Großer Nachholbedarf"

Mückstein ist sich sicher: Gesundheitsförderung entlastet auf Dauer das Gesundheitssystem, die Erfolge werden aber nicht sofort sichtbar. Der Bereich sei daher über Jahre stark unterdotiert gewesen – das soll sich jetzt ändern.

"Uns war das wichtig – das hat schon mein Vorgänger [Rudi Anschober] initiiert, das war nicht nicht ich. Ich glaube, es gibt einen sehr großen Nachholbedarf was die Gesundheitsförderung in Österreich betrifft, und diesen Prozess starten wir jetzt mit diesen sechs Millionen zusätzlich."

Einer der auschlaggebenden Gründe war die Corona-Pandemie. Diese habe allen vor Augen geführt, dass der Einfluss von psychosozialen Faktoren auf Krankheit "ein sehr großer" ist, erklärt Mückstein abschließend: "Überlastung, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit – das sind alles Dinge, die zu Krankheit führen und nicht unmittelbar vom Arzt, oder der Ärztin, behandelt werden können."

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