Fussball
Müssen Maradonas Ärzte 25 Jahre ins Gefängnis?
Vergangenen November verstarb Fußball-Legende Diego Maradona im Alter von 60 Jahren. Wäre sein Tod zu verhindern gewesen? Seinen Ärzten droht Haft.
Zwei der fünf Töchter des Argentiniers verklagten den Neurochirurgen Leopoldo Luque. Sie machten ihn dafür verantwortlich, dass sich Maradonas Zustand nach einer Gehirnoperation erheblich verschlechterte. Am Ende erlag die Kicker-Ikone einem Herzinfarkt.
Ein Experten-Gremium nahm Ermittlungen auf. Nun wurde gegen sieben Personen Anklage wegen vorsätzlichen Mordes erhoben. Darunter Neurochirurg Luque, die Psychiaterin Agustina Cosachov und der Psychologe Carlos Diaz. Sollten sie schuldig gesprochen werden, müssen sie für 25 Jahre ins Gefängnis.
Laut dem Bericht der Experten soll Maradona unzureichend medizinisch versorgt und seinem Schicksal über einen "langen, qualvollen Zeitraum" überlassen worden sein. Der Prozess habe "mindestens zwölf Stunden" vor seinem endgültigen Tod eingesetzt.
Das Verfahren wird zwischen 31. Mai und dem 14. Juni geführt, die Angeklagten dürfen bis zum Abschluss das Land nicht verlassen. Laut der Staatsanwälte gibt es Nachrichten und Tonaufnahmen, die zeigen, dass das Ärzteteam wusste, dass Maradona in den letzten Monaten seines Lebens Alkohol, Psychopharmaka und Marihuana konsumierte. Sie sollen demnach gewusst haben, dass der ehemalige Fußballstar sterben würde, unternahmen aber nichts, um dies zu verhindern.
