Coronavirus

Müssen Ungeimpfte bald für Aufenthalt im Spital zahlen?

Eine Idee der Bioethik-Kommission sorgt gerade für mächtig Aufregung! So sollen Ungeimpfte einen Selbstbehalt für die Behandlung zahlen müssen.

Andre Wilding
Teilen
Ein Corona-Patient auf der Intensivstation.
Ein Corona-Patient auf der Intensivstation.
LOUISA GOULIAMAKI / AFP / picturedesk.com (Symbolbild)

Etwa 90 Prozent der Corona-Patienten auf den Intensivstationen in Österreich sind nicht gegen das Virus geimpft. Das hat nun eine Diskussion darüber ausgelöst, ob ungeimpfte Personen für die Behandlung im Spital einen Selbstbehalt zahlen müssen.

Die Chefin der Bioethik-Kommission Christiane Druml kann sich jedenfalls gut vorstellen, eine Kostenbeteiligung von Nicht-Geimpften bei einem Aufenthalt im Krankenhaus zu diskutieren. Sie hält das für überlegenswert, aber "es ist natürlich eine politische Entscheidung", so Druml gegenüber Puls24.

Die Gesundheitskasse lehnt den Plan bzw. Vorstoß zu einem Selbstbehalt für Ungeimpfte aber entschieden ab. Mit einem solchen Selbstbehalt für nicht-geimpfte Corona-Patienten würde man nur die "Büchse der Pandora" öffnen, stellt der ÖGK-Obmann Andreas Huss gegenüber Ö1 klar.

"Wo fängt das an, wo hört das auf?"

"Wo fängt das an, wo hört das auf? Müssen dann auch Raucher, die wegen eines Lungenkarzinom ins Spital kommen, einen Selbstbehalt bezahlen?", fragt Huss. Ungeimpfte an den Behandlungskosten zu beteiligen, lehnt Huss daher klar ab. Dies führe nur zur "Endsolidarisierung im Gesundheitssystem", so der ÖGK-Obmann weiter.

Personen, die nicht geimpft sind und im Spital landen würden, wegen fahrlässigen Verhaltens zur Kasse zu bitten, sehe das österreichische Gesundheitssystem auch nicht vor, heißt es in dem Bericht weiter.

"Wir haben in der Sozialversicherung ein Versicherungsprinzip. Das jetzt vom persönlichen Verhalten abhängig zu machen, das würde mir ein bisschen zu weit gehen", stellt Huss gegenüber Ö1 weiter klar.

Kostendruck steigert Impfmotivation nicht

Ein höherer Kostendruck steigere laut Huss auch nicht die Impfmotivation der Bevölkerung. Stattdessen müsse man die Impfung nun zu den Menschen bringen. Der ÖGK-Obmann setzt daher auf niederschwellige Angebote etwa in Schulen oder Universitäten. So könne die Impfquote nach oben geschraubt werden.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com