Österreich

Behörde: Moslem-Familie darf in NÖ-Ort ziehen

Monatelang wehrte sich die Gemeinde Weikendorf (Bezirk Gänserndorf) gegen den Zuzug einer elfköpfigen muslimischen Familie. Nun der Paukenschlag.

Heute Redaktion
Teilen
Gut integrierte Familie darf nun das Haus in Weikendorf kaufen: Khalid Abu El Hosna (3. v. re.) mit Frau und vier der neun Kinder.
Gut integrierte Familie darf nun das Haus in Weikendorf kaufen: Khalid Abu El Hosna (3. v. re.) mit Frau und vier der neun Kinder.
Bild: Kurier/Gilbert Novy

Wie berichtet hatte vor längerer Zeit eine elfköpfige, muslimische Familie ein Haus in Dörfles in Weikendorf (Bezirk Gänserndorf) gekauft. Doch dann kam es zu monatelangem massiven Widerstand. "Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt würden in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinander liegen", hieß es von der Gemeinde.

Die Gemeinde zeigte sich "nicht interessiert" an dem Liegenschaftsankauf, Muslime würden nicht ins Dorf passen. Nachdem die Stellungnahme für Aufregung sorgte und zwischenzeitlich sogar zurückgezogen wurde, sammelten Bürger der Gemeinde Unterschriften gegen den Zuzug der Familie. Die Familie selbst reagierte enttäuscht, Aktivisten und Unterstützer riefen zu einer Demo auf.

"Dringendes Wohnbedürfnis"

Nun hat die Behörde im Fall der staatenlosen Familie aus Palästina entschieden – und genehmigte den Kauf des Hauses und damit den Umzug der Familie nach Weikendorf. Als Grund gibt die Behörde die "gesetzlichen Bestimmungen" und "das dringende Wohnbedürfnis der staatenlosen Erwerber in der Abwägung der Interessen aller Parteien" an.

Dem Erwerb der Liegenschaft sei daher "die Zustimmung zu erteilen", so die Behörde abschließend. Bürgermeister Johann Zimmermann (ÖVP) will sich aber laut ORF offenbar nicht geschlagen geben – er kündigt an, die Rechtslage überprüfen zu lassen Beschwerde einzureichen. Dann wäre vermutlich das Gericht am Zug. (lie/rfi)