Niederösterreich

Mutter (29) war vor Mord noch auf Tankstelle einkaufen

Der Fall rund um eine tote Mutter und Tochter (4) ist restlos geklärt: Beide starben an Kopfschüssen. Nun wurden noch einige traurige Details bekannt.

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Mordalarm in NÖ: Ermittler bei der Tatortarbeit, Cobra im Einsatz
Mordalarm in NÖ: Ermittler bei der Tatortarbeit, Cobra im Einsatz
Thomas Lenger

Das Krimirätsel im Weinviertel ist endgültig gelöst, die Obduktion am späten Montagabend ergab: Mutter (29) und Tochter (4) starben durch Kopfschüsse.

Kopfschuss nach Tankstelle

Die Neusiedlerin hatte bei der Trennung ihrem Ex (59) einen Revolver, Taurus Kaliber 38 mm, gestohlen. Der Ex erstattete auch Anzeige, sie leugnet indes stets, die Waffe unerlaubt an sich genommen zu haben.

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    Mordalarm im Bezirk Mistelbach: Ermittler vor Ort
    Mordalarm im Bezirk Mistelbach: Ermittler vor Ort
    Thomas Lenger

    Am Palmsonntag setzte sie ihre bereits länger gehegten, trüben Gedanken in eine Bluttat um. Die 29-Jährige setzte die Kleine ins Auto, fuhr noch auf eine Tankstelle im Weinviertel einkaufen und dann auf den Feldweg in Eibesthal (Mistelbach). In ihrem Hyundai erschoss die 29-Jährige zunächst die Kleine auf der Rückbank und richtete sich dann per Kopfschuss selbst.

    Spektakuläre Jagd der Cobra

    Die Waffe fiel dabei, für die Polizei ungünstig, unter den Sitz. Bei der Auffindung der Leiche sicherte die Polizei den Tatort ordentlich ab und alarmierte die Kollegen der Spurensicherung. Und bis die "Spusi" im nördlichen Weinviertel war, geriet unschuldig der 59-jährige Ex - und am Papier Noch-Ehemann - ins Visier der Ermittler ("Heute" berichtete). Zwei Hausdurchsuchungen mit Cobra-Einsatz in Mistelbach und Neusiedl an der Zaya folgten, ehe sich der 59-Jährige in Horn der Polizei stellte. Er präsentierte ein Alibi, welches gleich mehrere Zeugen belegen können.

    Gerade am Land bleibt nach so einem Großeinsatz der Polizei und der Verdachtslage etwas hängen: "Das ist doch der, der mordverdächtig war und den die Cobra und Polizei gesucht hat ..."

    Übrigens: Dass Frauen ihre Kinder mit in den Tod nehmen, ist nicht ungewöhnlich. Die Art und Weise, nämlich durch Erschießen, ist untypisch für Frauen. Andererseits: Anfang Dezember 2016 löschte eine 35-Jährige mit einer Schusswaffe eine sechsköpfige Familie in Böheimkirchen (Bezirk Sankt Pölten-Land) aus - mehr dazu hier.

    Hilfe bei Suizid-Gedanken: Telefonseelsorge Nummer 142

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